Volltext: Wirtschaftliche, kulturelle und politische Beziehungen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz

zur Gänze die st. gallischen Gewerbeschulen, die 
jungen Handwerker nehmen an den Fortbildungs- 
kursen in der Schweiz teil, und einzelne haben 
Sich bereits der schweizerischen Meisterprüfung 
unterzogen; die liechtensteinischen Lehrer an den 
Primar- und Realschulen sind seit dreißig Jahren 
fast ausnahmslos in der Schweiz herangebildet 
worden, in den liechtensteinischen Schulen wer- 
den schweizerische Lehrmittel, soweit keine eige- 
nen liechtensteinischen vorhanden sind, verwen- 
det, die Lehrpläne sind stark den schweizerischen 
angepaßt, damit unsere Jugend beim Uebertritt 
in eine Schule in der Schweiz dort auch den An- 
Schluß findet, umgekehrt besuchen bereits 
Schweizer und Schweizerinnen hier unsere Mittel- 
Schulen, das Abendtechnikum in Vaduz besucht 
3ine beachtliche Zahl Studierender aus der sankt- 
gallischen Nachbarschaft; die Liechtensteiner 
nehmen mit ihren Vereinen an den Festanlässen 
der st. gallischen und graubündnerischen Nach- 
barschaft teil, wie es umgekehrt kaum ein liech- 
tensteinisches Fest gibt, an dem nicht auch die 
benachbarten Vereine aus der Schweiz mitwir- 
ken, die kulturellen Veranstaltungen (Konzerte, 
Theater, Operetten, Wettspiele etc.) erfreuen 
sich stets eines gegenseitig guten Besuches usw. 
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Ueber die politischen, wirtschaftlichen und 
gulturellen Beziehungen zwischen der Schwei- 
zerischen Eidgenossenschaft und dem Fürsten- 
tum Liechtenstein ließe sich noch vieles aus- 
führen. Halten wir aber eines fest: Die Verbin- 
dung zwischen den beiden Ländern ist ein Muster- 
beispiel dafür geworden, wie man bei beidseitig 
gutem Willen und gegenseitiger Rücksichtnahme 
keinem zum Nachteile ein Werk aufbauen kann, 
über das sich beide Teile freuen dürfen: die 
Schweizerische Eidgenossenschaft, weil es ihr 
gelungen ist, einem nach dem Ersten Weltkrieg 
total verarmten kleinen Nachbarlande wirtschaft- 
lich auf die Beine zu helfen; das Fürstentum 
Liechtenstein, weil ihm so hilfreich die Hand 
geboten wurde, seine Wirtschaft sich heute eines 
ardentlichen Wohlstandes erfreuen kann und die 
fortschreitende Vertiefung der Beziehungen zur 
Schweiz ihm gestattet, getrost und mit Ver- 
trauen in die Zukunft zu schauen. — Möge 
dieser gute Geist des gegenseitigen Vertrauens
	        

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