Praxis der direkten Demokratie
Abbildung 29: Medienbeiträge zu Abstimmungen, 1919 bis 2014
(Anzahl Medienbeiträge in einer Tageszeitung)
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Quelle: Eigene Erbebung.
bildung 29 zeigt, dass die Berichterstattung tendenziell zugenommen
hat, zwischen einzelnen Abstimmungen aber auch deutliche Unterschie-
de bestehen.
Einen Ausreisser stellen zunáchst die 1930er-Jahre dar, welche in-
nenpolitisch von heftigen Auseinandersetzungen geprágt waren. Dies
drückte sich in stark polarisierenden Volksabstimmungen aus, welche
von dusserst polemischen und hitzigen Kampagnen begleitet waren. Die
Volksabstimmung über ein Pressegesetz 1930 löste 95 Medienbeiträge
aus, die Abstimmung über ein Wahlgesetz 1932 sogar 204 Medienbei-
tráge. Bei dieser Abstimmung gab es auch die hóchste Stimmbeteiligung
aller bisherigen Abstimmungen: 95,7 Prozent. Eine dreistellige Anzahl
an Medienbeitrigen gab es erst ab 1992 wieder, beginnend mit der EWR-
Abstimmung (177 Beiträge, weitere 129 Beiträge bei der zweiten EWR-
Abstimmung 1995). Zur LSVA-Abstimmung 2000 erschienen 102 Arti-
kel, zur Verfassungsrevision 2003 wurden 222 registriert (allein in den
letzten drei Monaten vor der Abstimmung). Seit den Volksabstimmun-
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