Volltext: Direkte Demokratie in Liechtenstein

Initianten und Art der Volksabstimmungen 
Tabelle 30: Erfolgsquote von Landtagsbegehren, Gegenvorschlägen, Initiativen 
und Referenden, 1919 bis 2017 
  
  
  
  
  
Instrument Anzahl Annahme Ablehnung Annahme % 
Landtagsbegehren 36 20 16 55.6 
Gegenvorschlag 6 2 4 33.3 
Initiative 37 12 25 32.4 
Referendum 27 12 15 44.4 
Total 106 46 60 43.4 
  
Tabelle 31: Erfolgsquote von Landtagsbegehren, Gegenvorschlägen, Initiativen 
und Referenden, 1919 bis 1984 bzw. 1985 bis 2017 
  
  
  
  
  
  
1919-1984 1985-2017 
Instrument Anzahl | Annahme Annahme % Anzahl Annahme Annahme % 
Landtagsbegehren 27 14 51.8 9 6 66.6 
Gegenvorschlag 4 1 25.0 2 1 50.0 
Initiative 15 6 40.0 22 6 27.3 
Referendum 10 4 40.0 17 8 47.1 
Total 56 25 44.6 50 21 42.0 
  
Vorlagen, die in den Räten entschieden wurden, oder Behördenvorlagen) 
wie auch Parlamentsvorlagen, gegen die das Referendum ergriffen wur- 
de, werden in Liechtenstein häufiger abgelehnt als in der Schweiz. Um- 
gekehrt haben Initiativvorlagen in Liechtenstein deutlich bessere Er- 
folgsaussichten als in der Schweiz. In Liechtenstein waren in der Periode 
von 1985 bis 2015 fast 30 Prozent aller Initiativen erfolgreich, in der 
Schweiz dagegen nur zwölf Prozent (Abbildung 13). 
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen scheint es so, dass in der 
Schweiz vonseiten der Behörden stärker auf die Möglichkeit von Initia- 
tiven und Referenden reagiert wird als in Liechtenstein. Im Prozess der 
Gesetzesberatung schwingt die Môglichkeit eines Referendums dauernd 
mit, sodass in zähen Verhandlungen und Diskussionen in den zuständi- 
gen Behörden lange nach einem tragfähigen Kompromiss gesucht wird. 
Wird dann trotzdem das Referendum ergriffen oder erzwingt die Ver- 
fassung eine obligatorische Abstimmung, ist ein Grossteil der möglichen 
Kontroversen bereits ausgeräumt und die breite Wählerschaft der Mitte 
sowie Parteienkonstellationen von Mitte-Rechts oder Mitte-Links un- 
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