und hielt längere Ansprachen. Seine erste Anfrage stellte er „Im Namen des
Liechtensteinischen Arbeiterverbandes sowie im Interesse der gesamten
liechtensteinischen Arbeiterschaft und Kleinverdiener“.174 Hintergrund war ein Schreiben
des Verbandes, welche an die Regierung ausgehändigt und nicht weiter berücksichtigt
worden war. Das Anliegen stellte auf ein steuerfreies Existenzminimum mit einer
Bürgersteuer, vermehrte Abzüge, Steuerbefreiung für Lehrlinge und die Trennung der
Einkommen von Ehepartnern ab. Er verwies ebenso auf die Wahlkämpfe der Parteien am
Anfang des Jahres. Man habe: „den Wahlschlager ‚Steuererleichterung‘ weidlich
ausgenützt.“175
Der Regierungschef verwies auf die Studienkommission für die Neuregelung des
Steuergesetzes und deren intensive Arbeit. Es herrsche in der Kommission die Ansicht,
man solle eine allgemeine Einkommenssteuer einführen. Dazu fehlten viele Berechnung
und der Landtag sei über den derzeitigen Stand der Arbeit der Kommission nicht orientiert
um schnelle Änderungen einzuleiten. Dazu verwies Regierungschef Alexander Frick auf
die Referendumspolitik: „Es ist wohl etwas vom Schwersten, ein Steuergesetz beim Volk
durchzubringen. Wenn nun auf Kosten des Staates die sozialen Mängel des heutigen
Steuergesetzes durch ein Uebergangsgesetz behoben werden, so wäre nachher an einer
Aenderung des Zustandes kaum jemand mehr interessiert.“ /6 Frick meinte abschliessend,
man solle dieses Jahr wieder Steuerrabatte für Kleinverdiener ausgeben. Beck war mit der
Antwort zufrieden, zeigte sich verständig und meinte, man habe vor allem
Steuererleichterungen für Kleinverdiener in diesem Jahr zu schaffen gewünscht.
Im Dezember des Jahres kam Johann Beck auf die Problematik zurück. Er verwies auf die
Budgetdebatte für 1959, wo der Regierungschef meinte, die Studienkommission für das
neue Steuergesetz habe eine Unterkommission gebildet, um einem neuen Vorschlag
nachzugehen, wodurch sich die Steuerreform verzögere. Beck sagte dazu:
„Ich möchte deshalb noch darauf hinwiesen, dass die Erbitterung darob in der Arbeiterschaft immer grössere
Formen annimmt. Es liegt mir ferne, der Regierung oder der Studienkommission einen Vorwurf zu machen
aber es sollten doch Mittel und Wege gefunden werden diese Vorarbeiten zu beschleunigen. Es handelt sich
174 Ltp vom 13.5.58, S. 22.
175 Ltp vom 13.5.58, S. 22.
176 Ltp vom 13.5.58, S. 24.
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