Volltext: Reden über das Geld

8.3 Zusammenfassung 
Die Budgetdebatten waren von 1950 bis 1965 sehr konstant. Alexander Frick präsentierte 
zurückhaltend die positive Entwicklung der Finanzen. Das Vertrauen des Landtags in die 
Regierung war stabil. Man liess ohne Kritik gewähren. Der Wechsel des Regierungschefs 
1961 änderte wenig. Die Höhe des Budgets, vor allem das Ansteigen der Einnahmen, 
schien 1965 die Abgeordneten alarmiert zu haben. In diesen Jahren äusserte man öfter 
die Grundzüge der Finanzpolitik, welche zum Teil schon Alexander Frick formulierte hatte. 
Die unsicheren Einnahmen nutzte man für flexible Ausgaben. Man budgetierte die 
Einnahmen vorsichtig und versuchte sich bei den Ausgaben zurückzuhalten. Dazu gehörte 
eine starke Betonung der Ausgaben in den Darstellungen. Diese Finanzpolitik kollidierte 
später mit den Ansprüchen der Opposition. Im Zuge der Auseinandersetzung um den 
Finanzausgleich formulierte die Vaterländische Union eine alternative Darstellung der 
finanziellen Situation Liechtensteins. Die hohen Einnahmen wurden als solche 
angesprochen. Die Budgetdebatten wandelten sich von 1968 bis 1970 stark. 
Die Auseinandersetzungen um das Budget und die Finanzen von 1970 bis 1974 wurden 
professioneller. Man fing an, im Parlament Praxis und Methode der Budgetierung und 
Rechnungslegung zu verhandeln und zu kritisieren. Der Protagonist in diesen Jahren war 
Herbert Kindle von der VU. 1975 fand ein Umdenken statt. Parlamentarier äusserten 
vermehrt Sorge um die öffentliche Wahrnehmung und die Darstellung des Reichtum 
Liechtensteins. Die Situation beruhigte sich in den folgenden Jahren weiter. Der positive 
Verlauf der Einnahmen nahm Kritiken aus beiden Lagern die Spitze. 1978 schien man das 
Budget wieder mehr in klassischer finanzpolitischer Manier der 60er Jahre zu behandeln 
und konzentrierte sich auf die wachsenden Ausgaben. 
Im Vergleich zu den Rechnungsdebatten gab es Ähnlichkeiten und Unterschiede. Die 50er 
Jahre waren äusserst ruhig und die Sitzungen dazu sehr kurz. Auch hier änderte sich Mitte 
der 60er der Umgang mit der Rechnung. Die Organisation der Kontrollorgane und die 
Geschäftsordnung wurden umstritten. Eine erster Bruch fand 1969, als die Opposition den 
Landtag verlies. Die Diskussion eskalierte allerdings 1970 nicht, wie bei den Budgets, 
sondern erst ein Jahr später. Die Auseinandersetzungen verliefen zum Teil analog zu den 
Budgetdebatten. Die Finanzpolitik und die Darstellung der finanziellen Situation waren 
auch hier umstritten. Der Wahrnehmung der hohen Einnahmen Liechtensteins in der 
Öffentlichen Debatte schenkte man hier früher Beachtung. Der Landtag reagierte mit dem 
196
	        

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