Danach folgte ein weiteres Votum von Wolfgang Feger. Er begegnete kurz den Kritiken
und meinte, er könne die Zahlen Batliners jetzt nicht überprüfen. Er plädierte für weitere
Verbesserungen der Vorlage durch die Regierung in der Diskussion und mit den
Vorschlägen der Opposition. Er sehne sich ebenfalls nach der Steuerreform, betonte aber
auch, dass es sich bei dieser Vorlage um „Sofortmassnahmen“ handle.376
Als einer der letzten Redner machte Alfons Schädler (VU) seinen Einstand. Er stützte,
gemäss der Fraktionsposition, die Vorlage der Regierung. Er betonte, dass die
Arbeitnehmer die Steuergesetzgebung als ungerecht empfinden, bezeichnete die Vorlage
auch als ‚Sofortmassnahme‘ und lobte die Änderungen als zeitgemäss und vor allem im
Sinne der Arbeitnehmer und Kleinverdiener. Er betonte stark die Steuerungerechtigkeit,
verwies auf ein Solidaritätsprinzip und bezeichnete die Vorlage als „Akt des sozialen
Ausgleichs und der Gerechtigkeit‘, Nachdem er für Eintreten plädiert hat, nahm er in
einem zweiten Abschnitt seiner Rede Bezug zu den Vorwürfen von Gerard Batliner, wo er
ein Zahlenbeispiel bemängelte. Weiter nahm er Bezug auf das Thema Totalrevision, die
von der FBP nicht gemacht worden sei und noch weitere Jahre benötige. Er verwies auf
die Familienfreundlichkeit der Vorlage und zeigte sich einverstanden eine Kommission zu
bilden, welche „die Unausgewogenheiten bearbeitet und Verbesserungen vorschlägt“‘3/8
Damit markierte Schädler ein weiteres Mal die positiven Seiten der Vorlage und schwächte
Gerald Batliners Kritik mit Zweifel. Er bot der Opposition die Zusammenarbeit in einer
Kommission an, auf welche in diesen Jahren oft verzichtet wurde. Auch Peter Marxer
lehnte sie später an diesem Tag ab. Er sagte dazu: „In der Bildung einer Kommission sieht
die Fraktion der Fortschrittlichen Bürgerpartei keinen Sinn. Die Vorlage ist in ihrer
Grundkonzeption und in ihrer Struktur unseres Erachtens verfehlt und daher nicht
behandelbar.“379 Danach unterbrach der Landtagspräsident.
Nach der Mittagspause folgte die Rede von Ernst Büchel. Seine Eingaben blieben in der
Regel sachlich. Regierung wie auch die Opposition nahmen ihn ernst. Auch hier zeigte er
sich zurückhaltend, monierte aber, mit Verweis auf die Postulate der VU desselben Jahres,
die mageren Zahlenangaben zu den Steuerausfällen im Motivenbericht. Er zeigte sich
besorgt, dass die Regierung Teile des Vermögens befreit wissen will, obwohl man mit der
grossen Reform und der allgemeinen Einkommenssteuer Gewinne aus dem Vermögen
3/6 | tp vom 20.12.78, S. 511-512.
377 Ltp vom 20.12.78, S. 513.
378 | tp vom 20.12.78, S. 514.
379 Ltp vom 20.12.78, S. 516.
131