Masterarbeit 2018 Rosmarie Lorenz
Neues Raumkonzept für die Liecht. Landesbibliothek
1 Einleitung und Vorgehen
Nachdem die Liechtensteinische Landesbibliothek 1961 gegründet wurde, bezog sie 1968 den damals
als Zwischenlösung gedachten, dezentralen Standort am Gerberweg 5 in Vaduz. Heute befindet sie
sich auch nach fast 50 Jahren noch in der Zwischenlösung und kämpft laut Bibliotheksleiter Wilfried
Oehry mit akutem Platzmangel. Aus diesem Grund wird derzeit die Zukunft der Landesbibliothek an
einem neuen Standort intensiver diskutiert. Besondere Beachtung wird der Frage gewidmet, welche
ráumlichen Angebote die Landesbibliothek an einem neuen Standort aufweisen soll und wie diese
idealerweise angeordnet werden.
Hier setzt diese Masterarbeit an. In einem ersten Schritt geht sie folgender Frage nach: Welche
Funktionen erfüllt eine moderne Landesbibliothek mit dem zusätzlichen Sammelauftrag einer
Nationalbibliothek (Liechtensteinensia) in Liechtenstein? Dazu werden in Kapitel 2 räumlich rele-
vante Trends der Bibliothekswelt in der Fachliteratur gesucht, zusammengefasst und deren Folgen
auf die Räumlichkeiten, Bibliotheksangebote und die Rolle der Bibliotheksmitarbeitenden analysiert.
Parallel zur theoretischen Auseinandersetzung fliessen die Erkenntnisse aus dem Besuch von sechs
neuen oder in den letzten Jahren umgebauten Bibliotheken ein, und es wird aufgezeigt, ob und
gegebenenfalls wie die beschriebenen Trends dort bereits umgesetzt werden. Die Auswahl dieser
Bibliotheken hat sich während meines Studiums ergeben, bei dem unter anderen diese Bauten
immer wieder als „Best Practice“-Bibliotheken erwähnt wurden. Folgende Bibliotheken wurden
besucht:
* Kantonsbibliothek Baselland in Liestal (KB Liestal)
* GGG Stadtbibliothek Schmiedenhof Basel (GGG Basel)
* Stadtbibliothek Rapperswil-Jona (SB Rapperswil-Jona)
* Stadtbibliothek Winterthur (SB Winterthur)
* Dokk1 Aarhus, Dänemark (Dokk1)
* Stadtbibliothek Stuttgart (SB Stuttgart)
Da die Landesbibliothek im Dienst der liechtensteinischen Bevólkerung steht, wird in Kapitel 3 die
Struktur der liechtensteinischen Gesellschaft in Bezug auf für die Bibliothek relevante Entwicklungen
untersucht.
In Kapitel 4 werden in einer Ist-Analyse der Landesbibliothek der gesetzliche Auftrag, die Rechtsform