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... ging ein Hagelwetter über unser Feld und ver
nichtete sämtliche Kulturen, der Schaden betrug
nach amtlicher Schätzung 18'500 Gulden; der
Schaden an Heuwachs wurde nicht einmal ge
schätzt. Wir hierzulande treiben Ackerbau und
Viehzucht und wissen daher aus eigener Erfahrung,
dass man wirklich grossen Schaden hat, wenn man
um ein Tier kommt, aber dann ist schliesslich noch
eine Versicherung da, wirklich eine gute Beihilfe,
aber wo ist, bitte, der Ackerbauer mit seinen Kultu
ren versichert? Vielleicht erhält er eine kleine Bei
hilfe aus der Landeskasse. Auch glauben wir nicht,
dass Einsender in Nr. 31 des «L. Volksbl.» die Bauern
von Triesenberg wegen zu wenig arbeiten beleidigen
wollte, er wird das wohl wissen, wie wir auch, dass
zu Berg und Tal ums Dasein gekämpft werden muss,
und dass jedermann Arbeit genug hat. Wir müssen
aber hiezu noch bemerken, dass besonders gegen
wärtig im Lande der Ackerbau nicht nur nebenbei
betrieben wird, sondern der Viehzucht vorausgeht.
Schreiber der «O. N.» ist auch freundlichst einge
laden, einmal selbst nach Balzers zu kommen und
einige Wochen mitzuhelfen auf dem Felde, dann
kommt er jedenfalls auch auf den glücklichen Ge
danken, dass wahrhaftig der Ackerbau keine Neben
sache ist. Zum Schlüsse noch soll am Triesenberg ja
niemand glauben, dass wohl weder der Einsender in
Nr. 31 des «L. V.» noch wir jemals daran gedacht hät
ten, das gute Einvernehmen mit den Triesenbergern
böswillig zu stören, das sei ferne von uns. Grund zu
diesem Eingesandt ist lediglich ein Artikel in den
«O. N.» betreffs einer Lebensmittelbeschlagnahme.
Mehrere Balzner Bürger.
Liechtensteiner Volksblatt, 23. August 1918
Am letzten Sonntag hielt Herr
Dr. Beck vor etwa 100 Mann einen Vortrag über Ta
gesfragen aus der Landespolitik. Es wurde herum
geboten, dass der Herr Referent über die Beschlag
nahme von Lebensmitteln sprechen werde, was
manchem nicht recht passen wollte. Redner kam
auf einige Fragen aus dem Steuerrechte, insbeson
dere den Schuldenabzug, auf die Verkehrsverhält
nisse, die Valutafrage u.ä. zu sprechen. Besonders
legte er uns Balznern ans Herz, dass wir uns für die
Verkehrsfragen besonders interessieren sollen, da
Balzers die abgelegenste Gemeinde sei. Es sollte in
selber Gemeinde ein Verkehrsverein gegründet wer
den, und so der Landesverkehrskommission Material,
Wünsche und Anträge zum Studieren unterbreitet
werden. Zur Besprechnung zwecks Gründung eines
Lokal-Verkehrsvereins sind alle fortschrittlich Ge
sinnten auf nächsten Sonntag nachm. 3 Uhr in die
«Traube» in Mäls eingeladen. - Dem Herrn Referen
ten den besten Dank für seinen wohldurchdachten,
aufklärenden Vortragi
Obeirheinische Nachrichten, 7. September 1918
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Obeirheinische Nachrichten, 21. September 1918
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Liechtensteiner Volksblatt, 11. Oktober 1918