Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2017) (2017)

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Die Quellaufstösse am Hangfuss der Mittagspitze sollen erhalten 
bleiben. 
CO n binden, während durch die Holzverbrennung 
die Atmosphäre belastet wird. Erst wenn geschla 
genes Holz auch als Bau- und Werkholz verwendet 
wird, steigt der CCX-Ausstoss nicht weiter. Mit der 
Biomasseentnahme geraten wir zusehends in den 
Konflikt mit dem Naturschutzanliegen, hier Alt- und 
Totholzanteil zu erhöhen. 
Wildbachverbauung, Kiesabbau und Deponie 
Auf der nördlichen Seite der Lawenarüfe befindet 
sich die auswachsende Kiesentnahmestelle und an 
schliessende Deponie «Säga», die eine stete massive 
Erweiterung in Richtung Osten erfährt. Ihr sind die 
schützenswerten Altbuchenbestände, die im Inventar 
der Naturvorrangflächen 1996 enthalten waren, zum 
Opfer gefallen. Es ist bei der Deponie-Endgestaltung 
darauf zu achten, dass die landschaftliche Einheit der 
Landschaftsausschnitte nördlich und südlich der bei 
den Rüfeschuttkegel nicht massiv aufgetrennt wird. 
Insbesondere ist auf unnatürliche hügelartige Gelän 
deausformungen inmitten des Schuttkegels zu ver 
zichten. Bei den Wildbachverbauungs-Massnahmen an 
und in der Lawenarüfe ist die jetzige naturräumliche 
Ausgangslage südlich der Rüfe in ihrer Wald- und Wie 
senverteilung nicht zu beeinträchtigen. 
Beeinträchtigung der hydrologischen Vernetzung 
Es ist in Liechtenstein augenscheinlich, dass man den 
gegebenen Quellsituationen im Hangbereich zuneh 
mend mit Fassungen für Trinkwasserzwecke begegnet. 
Damit wird die reich verzahnte wertvolle ökologi 
sche Situation massiv beeinträchtigt. Das ist auch im 
Untersuchungsgebiet der Fall, wo eine Quellfassung 
durchgeführt worden ist, die zeitlich nicht mehr zu 
definieren ist. Diese war nicht vollständig erfolgreich, 
sodass immer noch etwas Wasser frei abfliesst. Diesen 
hydrologischen Phänomenen soll inskünftig mehr Auf 
merksamkeit geschenkt werden. Es ist zu prüfen, ob 
die eine oder andere Quellfassung nicht aufgegeben 
werden kann. Alle Quellsituationen mit ihren Abflüs 
sen finden im Schuttkegelbereich nach einer gewissen 
Zeit durch Versickerungen ihr jeweiliges Ende. Auf 
wasserbauliche Massnahmen im Quell- und im Fliess 
wasserbereich ist zu verzichten, da von diesen Wasser 
mengen keine Gefahr ausgeht. Ein übertriebener Ord 
nungssinn wäre hier zu unterdrücken. 
Erholungsnutzung 
Das Gebiet besitzt heute eine deutlich erhöhte Lärm 
kulisse. Der Grundpegel wird durch den dichten Stras- 
senverkehr auf der Landstrasse Balzers-Triesen ver 
ursacht. Vor allem am Wochenende trägt der Betrieb 
auf dem Motocrossgelände zwischen Rhein und Bin 
nenkanal massiv zur Lärmbelästigung bei. Zur Lärm 
kulisse gehört auch der Schiessstand auf der benach 
barten Schweizer Seite. Es konnte auch beobachtet 
werden, dass die unterste Wiese im Bereich der Ruine 
des «Eliassastalls» nach dem Abmähen jeweils für den 
Betrieb von Benzin-Modellautos missbräuchlich ge 
nutzt wurde. 
Die Flurwege und Fusspfade im Gebiet sind beliebte 
Hundeversäuberungsstrecken sowie Spazier-, Bike- und 
Reitwege, wobei eine erhöhte Zeckengefahr vor Ort 
besteht. Im oberen Bereich des «Fokswinkels» finden 
sich einige wilde Feuerstellen und im Waldareal bei der 
obersten Wiese ist eine eigenartige Ansammlung von 
Steinmännchen und Kerzenstandorten mit wohl spi 
rituell-kultischer Ausrichtung vorhanden. Der Flucht 
weg selbst - ein im Zweiten Weltkrieg vorgesehener 
Evakuierungsweg für die Balzner Bevölkerung in die 
Alpenwelt - ist ein beliebter und äusserst attraktiver
	        

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