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Die Quellaufstösse am Hangfuss der Mittagspitze sollen erhalten
bleiben.
CO n binden, während durch die Holzverbrennung
die Atmosphäre belastet wird. Erst wenn geschla
genes Holz auch als Bau- und Werkholz verwendet
wird, steigt der CCX-Ausstoss nicht weiter. Mit der
Biomasseentnahme geraten wir zusehends in den
Konflikt mit dem Naturschutzanliegen, hier Alt- und
Totholzanteil zu erhöhen.
Wildbachverbauung, Kiesabbau und Deponie
Auf der nördlichen Seite der Lawenarüfe befindet
sich die auswachsende Kiesentnahmestelle und an
schliessende Deponie «Säga», die eine stete massive
Erweiterung in Richtung Osten erfährt. Ihr sind die
schützenswerten Altbuchenbestände, die im Inventar
der Naturvorrangflächen 1996 enthalten waren, zum
Opfer gefallen. Es ist bei der Deponie-Endgestaltung
darauf zu achten, dass die landschaftliche Einheit der
Landschaftsausschnitte nördlich und südlich der bei
den Rüfeschuttkegel nicht massiv aufgetrennt wird.
Insbesondere ist auf unnatürliche hügelartige Gelän
deausformungen inmitten des Schuttkegels zu ver
zichten. Bei den Wildbachverbauungs-Massnahmen an
und in der Lawenarüfe ist die jetzige naturräumliche
Ausgangslage südlich der Rüfe in ihrer Wald- und Wie
senverteilung nicht zu beeinträchtigen.
Beeinträchtigung der hydrologischen Vernetzung
Es ist in Liechtenstein augenscheinlich, dass man den
gegebenen Quellsituationen im Hangbereich zuneh
mend mit Fassungen für Trinkwasserzwecke begegnet.
Damit wird die reich verzahnte wertvolle ökologi
sche Situation massiv beeinträchtigt. Das ist auch im
Untersuchungsgebiet der Fall, wo eine Quellfassung
durchgeführt worden ist, die zeitlich nicht mehr zu
definieren ist. Diese war nicht vollständig erfolgreich,
sodass immer noch etwas Wasser frei abfliesst. Diesen
hydrologischen Phänomenen soll inskünftig mehr Auf
merksamkeit geschenkt werden. Es ist zu prüfen, ob
die eine oder andere Quellfassung nicht aufgegeben
werden kann. Alle Quellsituationen mit ihren Abflüs
sen finden im Schuttkegelbereich nach einer gewissen
Zeit durch Versickerungen ihr jeweiliges Ende. Auf
wasserbauliche Massnahmen im Quell- und im Fliess
wasserbereich ist zu verzichten, da von diesen Wasser
mengen keine Gefahr ausgeht. Ein übertriebener Ord
nungssinn wäre hier zu unterdrücken.
Erholungsnutzung
Das Gebiet besitzt heute eine deutlich erhöhte Lärm
kulisse. Der Grundpegel wird durch den dichten Stras-
senverkehr auf der Landstrasse Balzers-Triesen ver
ursacht. Vor allem am Wochenende trägt der Betrieb
auf dem Motocrossgelände zwischen Rhein und Bin
nenkanal massiv zur Lärmbelästigung bei. Zur Lärm
kulisse gehört auch der Schiessstand auf der benach
barten Schweizer Seite. Es konnte auch beobachtet
werden, dass die unterste Wiese im Bereich der Ruine
des «Eliassastalls» nach dem Abmähen jeweils für den
Betrieb von Benzin-Modellautos missbräuchlich ge
nutzt wurde.
Die Flurwege und Fusspfade im Gebiet sind beliebte
Hundeversäuberungsstrecken sowie Spazier-, Bike- und
Reitwege, wobei eine erhöhte Zeckengefahr vor Ort
besteht. Im oberen Bereich des «Fokswinkels» finden
sich einige wilde Feuerstellen und im Waldareal bei der
obersten Wiese ist eine eigenartige Ansammlung von
Steinmännchen und Kerzenstandorten mit wohl spi
rituell-kultischer Ausrichtung vorhanden. Der Flucht
weg selbst - ein im Zweiten Weltkrieg vorgesehener
Evakuierungsweg für die Balzner Bevölkerung in die
Alpenwelt - ist ein beliebter und äusserst attraktiver