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Links: Kleine Orchis.
Rechts: Die Vogelnestwurz hat
kein Chlorophyll und lebt von
einem Wurzelpilz.
Überdüngung durch die Luft zum Opfer gefallen sein,
wobei auch festzuhalten ist, dass Orchideen viele Jahre
nicht blühen und wieder auftauchen können.
Alpenpflanzen auf tiefem Standort
Beachtlich sind die tiefen Standorte von Alpenpflan
zen, zum Beispiel das Vorkommen der attraktiven
Orangeroten Feuerlilie. Sie stossen hier - wie im Elltal,
im Föhrenbestand «Neugrütt-Entenmoos» [Broggi
et al. 2015] und am Triesner Matilaberg [Broggi et al.
2014] - bis in den Talraum vor. Ein letzter Bestand
des Frühlingskrokus kommt ausserhalb des Unter
suchungsgebiets bei «Runkeletsch - Balzner Foksera»
mit seinem tiefsten liechtensteinischen Standort auf
500 m ü. M. vor.
Zu diesen Alpenpflanzen gehören die Angebrannte
Orchis, die Kugelorchis, der Purgierlein, der Weisse
Bergklee, die Grosse Sterndolde, die Rundköpfige
Rapunzel, die Ästige Graslilie und die Labkrautartige
Wiesenraute.
Rote Liste-Arten der Gefässpflanzen
Im Untersuchungsgebiet wurden bisher 25 Rote Lis
te-Arten [Broggi et al. 2006] nachgewiesen. Dazu
gehören die meisten Orchideenarten, die Feuerli-
lie, die Schlanke und die Grosse Sommerwurz, der
Sumpf-Haarstrang, der Grosse Ehrenpreis und der Po-
lyanthemusblättrige Hahnenfuss.
Zur Tierwelt
Die Säugetiere
Die Tierwelt des Gebiets wurde bisher noch nicht
systematisch und so intensiv wie die Pflanzenwelt
erforscht. Aus der Säugetierfauna wurden gesehen:
Rothirsch, Gams nahe des Fluchtwegs, Reh, Feldhase,
Hermelin, Dachs, Fuchs, Steinmarder, Siebenschläfer.
1991-1996 wurden in den St. Galler, Vorarlberger
und Liechtensteiner Talraumflächen die Hasenvor
kommen grenzüberschreitend untersucht. Die Feld
hasendichte betrug im Frühling 1996 im erwähnten
Untersuchungsgebiet 3,2 Hasen pro km 2 bezogen auf
die taxierbaren Feldflächen. Die Hasendichten des
liechtensteinischen Talraums lagen mit 2,8 Hasen pro
km 2 unter dem durchschnittlichen Rheintalwert und
stagnierten in den Folgejahren auf diesem niedrigen
Niveau. In der heckenreichen Landschaft beidseits
der Badtobel- und Lawenarüfe kommen mit Popu
lationsgrössen von 5 Hasen pro km 2 die dichtesten
Feldhasenbestände des Liechtensteiner Oberlands
vor, was aber seinerseits dem nötigen Minimalbestand
entspricht [Pfister und Birrer 1997].
Die Vogelwelt
1987 wurde in Zusammenhang mit der Arbeit «Min
destbedarf an naturnahen Ausgleichsflächen in land
wirtschaftlichen Gunstlagen des liechtensteinischen