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Historische Flugaufnahme der Gemeinde Balzers-Mäls aus
dem Jahr 1946. Sehr schön ist zu erkennen, dass Balzers und
Mäls zwei eigene Siedlungen gebildet haben. In der Mitte
zwischen den beiden Dörfern steht der Burghügel Gutenberg
mit der Burg, dem Schloss (das heutige Bildungshaus), dem
Junkerriet, der Pfarrkirche, dem alten Gemeindehaus und
dem alten Schulhaus. Heute sind die Ortschaften zusammen
gewachsen. Das Areal um Gutenberg ist teilweise überbaut, so
mit dem Gemeindezentrum, mit Schulbauten sowie dem Alters
und Pflegeheim. Das im Jahr 2013 initiierte Projekt «Balzers
Mitte» will diesen öffentlichen Raum weiterentwickeln und wie
auch die Burg Gutenberg beleben und sinnvoll nutzen.
Institutionen das Geeignetste, auch wenn es vielleicht
als das Einfachste erscheint und zum Beispiel eine gute
Finanzlage es erlaubt.
Die Gemeindeautonomie ist ein Mittel, Identität zu
stiften und Reformen anzustossen, welche die Gemein
de stärken. Dazu gehört die Förderung der Mitwirkung
der Bevölkerung als eines Bestandteils des sozialen Ka
pitals, über das jede Gemeinde verfügt.
Zu guter Fetzt: Verfassung und Gesetz sind das eine, das
andere aber ist das legitime Beharren der Gemeinden
auf ihrem guten Recht. In der Studie «Die Entwicklung
des Fiechtensteinischen Gemeinderechts» vermutet die
Autorin Patricia Schiess Rütimann völlig zu Recht, 14
«dass die Gemeindeautonomie im 19. und 20. Jahrhun
dert nicht dort am grössten war, wo sie ausdrücklich in
der Verfassung oder im Gesetz genannt wurde, sondern
wo sich die Gemeinden selbstbewusst auf ihre Rechte
beriefen». Damit bestätigt sie neben eigenen Erfahrun
gen auch den Befund des ehemaligen Balzner Vorste
hers Emanuel Vogt in «Mier z Balzers», der meinte: «Die
Gemeindeautonomie muss gelebt und nicht bejammert
werden».