Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2015) (2015)

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Wolfgang Vogt 
Geschichte des Steinbruchs Freiaberg 
Einleitung 
Wenn ich von Zürich oder Basel kommend in Richtung 
Balzers fahre, dann zeigt das Ellhorn, früher noch als die 
Burg Gutenberg, meine Heimat an. Schon kurz nach 
einer Wende von 270 Grad beim Wechsel von der A 3 
auf die A 13 sticht dabei an der Nordseite des Ellbergs 
die markante Einkerbung ins Auge, welche mensch 
liches Wirken im Lauf der Zeit durch den dortigen 
Steinbruch geschaffen hat. Die senkrecht abfallende 
Sprengwand gehört seit Jahrzehnten zum Balzner Orts 
bild und ist zusammen mit den ebenfalls eng mit dem 
Steinbruch verbundenen Rheinwuhrbauten der optisch 
auffälligste Eingriff des Menschen in die Natur. Auf den 
folgenden Seiten soll nun ein Einblick in die wechsel 
hafte Geschichte des Steinbruchs Freiaberg in Balzers 
gegeben werden, wo seit mehr als 150 Jahren Stein ge 
wonnen wird. Im Gegensatz zu den meisten anderen 
Steinbrüchen des Landes hatte der Steinbruch Freiaberg 
zudem zumindest in manchen Abschnitten seiner 
Geschichte eine über die lokale Funktion als Quelle zur 
Lieferung von Baumaterial hinausgehende wirtschaft 
liche Bedeutung. Und heute ist der Steinbruch Freiaberg 
neben dem Ruggeller Steinbruch Limsenegg einer von 
nur zwei noch in Betrieb stehenden Steinbrüchen in 
Liechtenstein. 
Sucht man in den Archiven des Landes nach Informa 
tionen zum Balzner Steinbruch Freiaberg, so fallen ei 
nem die über die Jahrzehnte immer wieder wechseln 
den Bezeichnungen als «Steinbruch am Ellberg», «Stein 
bruch Altneugut» respektive «Steinbruch im Altneugut» 
sowie in der jüngeren Zeit als «Steinbruch Freiaberg» ins 
Auge. Ebenso wird schnell klar, dass sich die Vielfalt des 
Geschehens rund um den Steinbruch sowie im Stein 
bruch nicht durch einen einfachen Text abbilden lässt. 
Dennoch soll hier auf einigen Seiten versucht werden, 
einzelne Aspekte der Geschichte des Balzner Stein 
bruchs in den letzten rund 150 Jahren aufzuzeigen. 
Dazu wird einerseits die Geschichte in drei prägende 
Abschnitte eingeteilt, die zudem alle jeweils Abschnitte 
von rund 50 Jahren umfassen. In einer ersten Phase ab 
1859 geht es dabei um die Anfänge des Steinbruchbe 
triebs und den ersten grossen Aufschwung. Der zweite 
Zeitabschnitt kennzeichnet eine auch für den Balzner 
Steinbruch wirtschaftlich oft schwierige Zeit seit dem 
Ersten Weltkrieg und der letzte Zeitabschnitt deckt 
schliesslich die jüngere Geschichte des Steinbruchs seit 
der Pachtung durch Werner Büchel und Erben im Jahr 
1966 ab. Hierbei liegt ein Hauptgesichtspunkt auf den 
sich seither stark veränderten Anforderungen an einen 
Steinbruchbetrieb. Daneben sollen zwei weitere The 
menbereiche gesondert betrachtet werden. Nämlich 
einerseits der «Balzner Marmor», eine Spezialität des 
Steinbruchs Freiaberg und andererseits soll anhand des 
jahrzehntelangen zähen Ringens um eine Verbesserung 
der Arbeitssicherheit ein kleiner Einblick in die harte und 
oft gefährliche Arbeit im Steinbruch gegeben werden. 
Seite 6: Frontseite des Liefervertrags über 1000 Fuder Wuhr- 
steine zwischen der Gemeinde Balzers und Baptist Büchel aus 
dem Jahr 1859.
	        

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