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Dritter Aussenaufzug: Ergänzung des beste
henden Aufzugs durch eine Handkurbel
Die dritte Ausbaustufe des bestehenden Lastenauf
zugs kann wohl als Innovation der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden. Sie ent
hält mehrere Einzelteile aus Gusseisen, die wohl erst
dank der Entwicklung der Metallindustrie im 19.
Jahrhundert bezahlbar waren. Der dritte Aufzug be
steht aus folgenden Elementen: aus einer senkrech
ten Holzsäule in der Raummitte, an der die kleine
Aufzugswinde mit Handkurbel befestigt ist (siehe
Ahh. 9), aus drei Seilumlenkrollen sowie aus dem
ausfahrbaren, waagrechten Tragbaum des zweiten
Aufzugs (siehe Ahh. 5). Im Vergleich zur zweiten
Aufzugsanlage mit senkrechtem Wellbaum ist die
Betätigung des dritten Aufzugs mit Handkurbel
wesentlich einfacher, angenehmer und schneller und
kann von einer einzigen Person durchgeführt werden.
Als Nachteil musste jedoch die geringere Belastbar
keit in Kauf genommen werden, da die Anlage in klei
ner Ausführung und - besonders was die Halterung
betrifft - nicht sehr robust gebaut wurde. Zudem war
das Seil wesentlich dünner als dasjenige des zweiten
Aufzugs und die Führung über drei Umlenkrollen ist
vergleichsweise kompliziert.
Die ungewöhnliche Ausführung des Aufzugs mit der
rechteckigen Bretterhalterung sowie die merkwürdige,
fast unzweckmässige Befestigungsweise an der da
hinterliegenden Säule lassen vermuten, dass auch diese
Aufzugswinde einst einem anderen Zweck diente
und hier wiederverwendet wurde (siehe Ahh. 10).
Vermutlich bestanden beide Systeme - die zweite und
die dritte Aufzugsanlage - nebeneinander. Ihr jewei
liger Einsatz hing von der Art der Last ab, die hinauf
gezogen werden musste.
Abb. 7; Skizze einer Aufzugsanlage, bei der das Aufzugsseil auf Abb. 8: Skizze eines Göpels mit Pferderundlauf,
eine hölzerne Trommel aufgewickelt wird.