Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2015) (2015)

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Dritter Aussenaufzug: Ergänzung des beste 
henden Aufzugs durch eine Handkurbel 
Die dritte Ausbaustufe des bestehenden Lastenauf 
zugs kann wohl als Innovation der zweiten Hälfte 
des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden. Sie ent 
hält mehrere Einzelteile aus Gusseisen, die wohl erst 
dank der Entwicklung der Metallindustrie im 19. 
Jahrhundert bezahlbar waren. Der dritte Aufzug be 
steht aus folgenden Elementen: aus einer senkrech 
ten Holzsäule in der Raummitte, an der die kleine 
Aufzugswinde mit Handkurbel befestigt ist (siehe 
Ahh. 9), aus drei Seilumlenkrollen sowie aus dem 
ausfahrbaren, waagrechten Tragbaum des zweiten 
Aufzugs (siehe Ahh. 5). Im Vergleich zur zweiten 
Aufzugsanlage mit senkrechtem Wellbaum ist die 
Betätigung des dritten Aufzugs mit Handkurbel 
wesentlich einfacher, angenehmer und schneller und 
kann von einer einzigen Person durchgeführt werden. 
Als Nachteil musste jedoch die geringere Belastbar 
keit in Kauf genommen werden, da die Anlage in klei 
ner Ausführung und - besonders was die Halterung 
betrifft - nicht sehr robust gebaut wurde. Zudem war 
das Seil wesentlich dünner als dasjenige des zweiten 
Aufzugs und die Führung über drei Umlenkrollen ist 
vergleichsweise kompliziert. 
Die ungewöhnliche Ausführung des Aufzugs mit der 
rechteckigen Bretterhalterung sowie die merkwürdige, 
fast unzweckmässige Befestigungsweise an der da 
hinterliegenden Säule lassen vermuten, dass auch diese 
Aufzugswinde einst einem anderen Zweck diente 
und hier wiederverwendet wurde (siehe Ahh. 10). 
Vermutlich bestanden beide Systeme - die zweite und 
die dritte Aufzugsanlage - nebeneinander. Ihr jewei 
liger Einsatz hing von der Art der Last ab, die hinauf 
gezogen werden musste. 
Abb. 7; Skizze einer Aufzugsanlage, bei der das Aufzugsseil auf Abb. 8: Skizze eines Göpels mit Pferderundlauf, 
eine hölzerne Trommel aufgewickelt wird.
	        

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