Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2013) (2013)

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Schwabenkind bei 
der Rückreise. 
Die Heimreise 
Die Heimreise erfolgte meistens an Martini 
(11. November), dem offiziellen Ende der 
Weidezeit. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts 
ist auch Simon und Judäa (28. Oktober) als 
Heimreisetag belegt. 17 
Wohlgenährt und fein gekleidet versammel 
ten sich die liechtensteinischen Schwaben 
kinder in Friedrichshafen, Ravensburg oder 
Tettnang. Zunächst ging es per Schiff - 
manchmal auch mit der Eisenbahn - der 
Heimat zu. Den letzten Teil legten die 
Schwabenkinder auf oft schon verschneiten 
Wegen wieder zu Fuss zurück. 
Zu Hause angelangt, zeigten die Rückkehrer 
stolz ihren Verdienst: Zum einen das sauer 
verdiente Geld, welches meistens das ein 
zige Bargeld war, das in der Familie zur 
Verfügung stand, und zum anderen das 
«doppelt Hääs», eine zweifache Ausstattung 
mit neuer Kleidung. Selbstbewusst führten 
die Schwabenkinder beim Kirchgang ihr 
neues Sonntagskleid mit Hut und Feder 
vor und erzählten in ihrem schwäbisch ge 
färbten Dialekt, was sie in der Fremde alles 
erlebt hatten. 
Trotz einer rasanten 
industriellen Ent 
wicklung nach dem 
Zweiten Weltkrieg 
konnte man in Liech 
tenstein bis in die 
Mitte des 20. Jahr 
hunderts Szenen 
bäuerlichen Lebens 
antreffen, die an die 
familiären Banem- 
betriebe des 19. Jahr 
hunderts erinnern. 
17 Vgl. Seglias, S. 43.
	        

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