Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2013) (2013)

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Links, Abb. 1: 
Modal Split für 
Arbeitswege in und 
nach Liechtenstein. 
Der MIV-Anteil für Arbeitswege ist im Zeit 
raum von 2003 bis 2010 um etwa 10 Prozent 
zurückgegangen. Diese Entwicklung ist der 
schrittweisen Einführung eines Betriebli 
chen Mobilitätsmanagements durch etliche 
Arbeitgeber zu verdanken. 
Rechts, Abb. 2: 
Erwünschte Änderung 
des Modal Split in 
Vorarlberg (V); Liech 
tenstein (L2007) als 
Vergleich. 
Die VCL-Prognose, gemäss welcher der MIV- 
Anteil für Arbeitswege bis 2015 weiter re 
duziert wird, beruht auf dem umfassenden 
BMM weiterer Arbeitgeber und auf der Ver 
besserung des BMM bei der Landesver 
waltung. Eine Senkung auf 45 Prozent bis 
2020 könnte dank der grossen Attraktivität, 
welche die S-Bahn FL.A.CH für viele Ar 
beitswege bietet, erreicht werden. 
Als weiterführende 
Literatur kann der 
VCL folgenden Artikel 
von Professor Hermann 
Knoflacher, internatio 
nal anerkannter Fach 
mann im Verkehrs 
wesen und emeritierter 
Professor der TU Wien, 
empfehlen: «Erzeugen 
Strassen Verkehr? Ein 
wände gegen meine 
Kritiker». In: Wissen 
schaft & Umwelt - 
Interdisziplinär 12. 
Wien 2009, S. 76-81 
(vi ? vi 7 m 7 vcl. li/?page= 
18&id=257). 
Mobilität und Verkehrsmittelwahl 
Ist die enorme Zunahme des Autoverkehrs 
seit den 1950er-Jahren gottgegeben oder 
menschengemacht? Die Verfügbarkeit von 
billigen fossilen Treibstoffen und die für 
Autos gebauten Infrastrukturen bestimmen 
die Verkehrsmittelwahl stark. Mehr und 
bessere Strassen verursachen mehr Auto 
verkehr; mehr und bessere Fuss-/Radwege 
führen zu mehr Aktivverkehr; attraktiverer 
öffentlicher Verkehr hat ein Umsteigen auf 
Bus und Bahn zur Folge. Seit Jahrzehnten 
wird vor allem in die Infrastruktur für den 
Autoverkehr investiert. Eine Veränderung 
der Verkehrsmittelwahl muss politisch ge 
wollt sein und durch Bewusstseinsbildung 
sowie die richtige Infrastruktur unterstützt 
werden. 
Die Abb. 2 enthält die Daten des Modal Split 
für alle Wege in Liechtenstein und in Vor 
arlberg. Es ist offenkundig, dass Vorarlberg 
heute einen deutlich grösseren Radverkehrs 
anteil hat als Liechtenstein. Das kommt 
nicht von ungefähr: Die Vorarlberger Politik 
betreibt seit Jahrzehnten - ganz im Gegen 
satz zu Liechtenstein - eine kluge Rad 
verkehrspolitik. Derzeit entsteht ein Netz 
von Hauptradrouten. 
Der VCL erachtet es auch für unser Land als 
wichtig, durch eine bewusste Änderung der 
Verkehrsmittelwahl den Weg hin zu einer 
energieeffizienteren Verkehrsabwicklung zu 
gehen - vor allem hin zu mehr Aktiv- und 
öffentlichem Verkehr. Dabei müssen kontra 
produktive Massnahmen, also Anreize für 
den Autoverkehr, bewusst vermieden wer 
den, ohne aber die Attraktivität des Gesamt 
verkehrs zu verschlechtern. 
Einfluss des Arbeitgebers auf die 
Verkehrsmittelwahl 
Die Abb. 1 zeigt den Modal Split für Arbeits 
wege in und nach Liechtenstein. Im Jahres 
durchschnitt beträgt der MIV-Anteil heute 
etwa 65 Prozent (mit einer Abweichung von 
+5 %), der Anteil des kollektiven Verkehrs 
etwa 25 Prozent und jener des Aktivverkehrs 
etwa 10 Prozent. Anders präsentieren sich 
die Zahlen bei der Inficon AG in Balzers (drei 
Viertel der Mitarbeitenden wohnen in der 
Schweiz): MIV = 50 Prozent, KV = 37 Pro 
zent und AV =13 Prozent. Warum weicht 
bei diesem Unternehmen der Modal Split so
	        

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