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Ein Bronzeguss um
rahmt das in Email
gestaltete Opferlamm
wie ein Brotkranz.
Wir können uns ein Dreieck vorstellen, des
sen Mittelpunkt der Altar ist. In den Boden
platten ist eine Linie erkennbar, die bei
den vordersten Stuhlreihen von Osten nach
Westen quer durch die ganze Kirche geht.
In der Ecke rechts befindet sich das Brot
des Tabernakels, in der Ecke links das Wort
am Ambo und an der Spitze des Dreiecks
das Wasser im Taufbereich. Mit diesen drei
Symbolen sind Bibelzitate verbunden: «Ich
bin das Lamm Gottes.» - «Ich bin das
Brot.» - «Ich bin der Weg, die Wahrheit und
das Leben.» - «Ich bin das Wasser.» Diese
Aussagen über Jesus bilden wie einen
Rahmen um den Altar - den Ort der Glau
bens- und Tischgemeinschaft. Aufgetischt
wird Nahrung für die Seele.
Der Tabernakel. Das Brot.
Der Tabernakel und die Darstellung des Op
ferlamms gehören zusammen. Hier wurde
der Opfercharakter der Eucharistiefeier
mehr in den Vordergrund gestellt, nachdem
bei der Gestaltung des Altars der Mahl- und
Gemeinschaftscharakter deutlicher hervor
gehoben wurde. Ein Bronzeguss umrahmt
das in Email gestaltete Opferlamm wie ein
Brotkranz und stellt in meinen Augen Jesus
als das Brot des Lebens und das Lamm Got
tes dar. Die sieben Augen könnten auf die
sieben Geistesgaben Gottes hinweisen. Der
biblische Hintergrund ist im letzten Buch
des Neuen Testaments zu finden, in der
Apokalypse des Johannes. Dieses Thema
wird bereits beim Mosaik über dem Ein
gang der Kirche aufgegriffen: das Lamm
als Symbol für Christus auf dem Buch mit
den sieben Siegeln und der Inschrift «SOLI
DEO HONOR» («Dem alleinigen Gott die
Ehre»).
Die Apokalypse wurde auf der Insel Patmos,
damals ein Verbannungsort, um 90 n. Chr.
geschrieben, zu einer Zeit, welche von hef
tigen Verfolgungen gegen die wachsende
Kirche geprägt war. Sie ist ein in verschlüs
selter Symbolsprache verfasstes Stück Un
tergrundliteratur und deshalb nicht leicht
zu lesen und zu verstehen. Die Grundten
denz ist jedoch deutlich: Die Apokalypse
will den Christen Halt und Mut geben, ihre
Widerstandskraft stärken; sie will ein Lied
der Hoffnung und des Sieges sein. Mir fällt
sowohl der Zugang zur Apokalypse selbst
wie auch zur künstlerischen Gestaltung
des Tabernakelbereichs eher schwer. Der
Bronzeguss wirkt auf mich zu dominant.
Der eigentliche Tabernakel hingegen, der
auf einer Steinsäule aus Balzner Marmor
steht, überzeugt mich durch seine schlichte
Färb- und Formgebung. Die Symbolsprache
in dieser Ecke kann ich für mich trotzdem
entschlüsseln und die Botschaft darin lesen,
dass wir in der Verbindung mit Jesus Chris
tus Hoffnung, Kraft, Mut und Halt finden.
Der Taufbereich. Das Wasser.
Auch das Taufbecken ist ein Bronzeguss.
Auf dem Deckel finden wir die Motive Fluss
und Kreuz. Die Form des Beckens gleicht
einem Ei, das aufbricht und neues Leben
ermöglicht. Die rechteckige Stufenanlage
aus Balzner Marmor erinnert an die früh
christlichen Baptisterien. Das Hineingehen
und Eintauchen in einen Fluss oder See,
wie ursprünglich beim Taufen üblich, wird
assoziiert. Die drei Glasfenster und drei der
vier Bronzetafeln darunter weisen auf den
dreifältigen Gott hin, in dessen Namen wir
taufen. Wie schon bei der Bemalung in
den 1930er-Jahren ist der Platz in der Apsis
auch bei der Renovation in den 1980er-
Jahren mit dem Thema der Dreifaltigkeit
ausgestaltet worden.
Die Bronzetafel mit der Hand und dem
Dreieck stellt etwas von Gott Vater dar, das