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Oben: Der Blick auf
den «Wirtschaftshof»,
dessen Wege alle
Bereiche des Areals
verbinden.
Unten: Blick in das
Obergeschoss des
renovierten Pfarr-
stalls.
Die Planung und Ausführung der einzelnen
Umgebungsbereiche fand auf Basis unseres
Konzeptes in enger Kooperation mit Ge
meinde und engagierten Privatpersonen
statt. So konnte die unschöne Parkplatz
situation an der Süd-Ost-Ecke dank Ver
handlungen der Gemeinde gelöst werden.
Durch eigene Untersuchungen und For
schung sowie Interventionen der liechten
steinischen Landesarchäologie konnten die
sensiblen Punkte im Grund und damit die
verschiedenen Bereiche der Umgebung ge
nauer definiert werden. Der Verein ProObst-
baum pflanzte die neuen Obstbäume und
wird diese zukünftig fachgerecht pflegen.
Eine Gruppe von Frauen hat sich dem
Pfarrgarten angenommen, eine stattliche
Anzahl an Pflanzen - auch alte Sorten - für
dessen Bepflanzung zur Verfügung gestellt
und wird sich dessen Pflege widmen.
Der Pfarrstall und die Hofstatt Winkel 6
Schon die Dimension des Pfarrstalles zeugt
von einer einst respektablen Landwirt
schaft, auch wenn der Stall in den letzten
Jahrzehnten nur noch als Garage und Ab
stellraum genutzt worden ist. Tenne, drei
Viehräume und zwei voluminöse Heubüh
nen bieten zukünftig Platz für Werkstätten
und Lagerraum sowie einen grösseren Ver
anstaltungsraum. Die beiden Heubühnen
wurden dazu von der Tenne aus neu über
eine breite Treppe und eine Hebebühne er
schlossen. Eine elektrische Grundinstalla
tion erlaubt in Einklang mit den Jahres
zeiten vielerlei Nutzungen wie Theater,
Ausstellungen, Werken etc. Die ostseitige
Scheunenwand lässt sich zum Wirtschafts
hof mittels zweier grosser Tore öffnen und
die Tenne zur Bühne werden. Auch die
Werkstätten können den Hof als offenen
Arbeitsbereich nutzen. Die Räume im Stall
sind bewusst roh gehalten worden, um hier
auch gröberen Arbeiten einen Platz zu ge
ben; viele Oberflächen wurden lediglich ge
reinigt und wo nötig etwas ausgebessert,
nur die beiden Heubühnen haben einen
neuen Bretterboden aus Weisstanne erhal
ten. Massiv wie der alte möge dieser Boden
wieder zwei Jahrhunderte seinen Dienst tun.
Landwirtschaft und Handwerk als die Kul
tur prägenden Tätigkeiten finden in Stall
und Hof in Zukunft in Ergänzung zum An
gebot des Pfarrhauses geeignete Räume.
Hier kann richtig gearbeitet werden: viel
leicht einmal in der eingelagerten Wagne
rei, oder es wird im Hof ein Pferd beschla
gen, Most aus dem Obst der Pfarrbündt
gepresst, Markt gehalten oder ein Fest
gefeiert.
Die angrenzende Liegenschaft Winkel 6,
eine kleine Hofstätte, hervorgegangen aus
der Teilung des ehemaligen Messner- und
Frühmesserhauses, bildet quasi das Gegen
stück zur herrschaftlichen Güterwirtschaft
des Pfarrhofes. Haus und Stall sind im
Zuge der Arbeiten am Pfarrhof von der
Werkgruppe der Gemeinde entrümpelt und
soweit gesichert worden, dass diese nun als
Verarbeitungs- und Lagerräume für die Be
wirtschaftung von Pfarrgarten und Pfarr
bündt genutzt werden können. Die weitere
Nutzung dieses Hauses ist offen. Ohne
tropfende Dachrinnen und kaputte Fenster-