Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2012) (2012)

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Die Arbeitslosigkeit als Folge der Weltwirt 
schaftskrise von 1929 hatte auch vor Liech 
tenstein nicht Flalt gemacht. Daher be 
schloss die Gemeinde Balzers zu Beginn 
der 1930er-Jahre, als Notstandsarbeit ein 
neues Pfarr- und Kaplaneihaus zu bauen. 
Doch das bischöfliche Ordinariat in Chur 
und die Gemeinde stritten sich über Details 
in der Durchführung, und die Pläne ver 
schwanden in der sprichwörtlichen Schub 
lade. Das alte Pfarrhaus wurde notdürftig 
saniert und erhielt in den folgenden Jahren 
Bad und Zentralheizung sowie Fenster mit 
Doppelverglasung. 
Am 23. Januar 1966 beschloss der Balzner 
Gemeinderat in Absprache mit dem Pfarr 
amt Balzers und dem Ordinariat in Chur, 
ein neues Pfarrhaus in der Nähe der Pfarr 
kirche zu bauen. Bis zur Erstellung eines 
neuen Kaplaneihauses sollte der alte Pfarr- 
hof dem Kaplan als Wohnung dienen. Das 
neue Pfarrhaus war bereits 1967 bezugsbe 
reit, sodass der Kaplan in den nächsten 
Jahren im alten Pfarrhof wohnte. 
Als Bauprojekt für die Jahre 1975/76 
beschloss der Balzner Gemeinderat unter 
anderem die Renovierung des alten Pfarr 
hauses. Der Auftrag wurde mit folgendem 
Schreiben vom 9. Mai 1975 an das Archi 
tekturbüro Hans Rheinberger vergeben: 
«Auf den 1. November 1975 erhalten wir 
einen neuen Kaplan. Derselbe wird im alten 
Pfarrhaus wohnen. Der Gemeinderat hat 
nun beschlossen, dieses Haus zu restaurie 
ren». 25 Vorgabe war, dass dabei die Eigenart 
des ursprünglichen Bauwerks möglichst 
beibehalten und betont werden sollte. 
Bei den Renovierungsarbeiten kamen «zwei 
primitive ... Malereien, den Hof von Chur 
und die Klosteranlage von Churwaiden dar 
stellend, [zum Vorschein und] bereichern 
auf reizvolle Weise die Gewölbe» 26 im ersten 
Geschoss. «Auch die noch ordentlich erhal 
tenen Füllungstüren mit alten schmied 
eisernen Beschlägen, der nicht erneuerte 
unebene Innenputz zusammen mit den 
neuen Ziegelböden tragen dazu bei, dass die 
Atmosphäre im Innern des Pfarrhofes nicht 
verlorengegangen ist. Auch dass eine im 
Dachraum eingebaute Winde mit Holzspin 
del noch intakt und funktionstüchtig ist, 
soll nicht unerwähnt bleiben». 27 
Oben: Der alte Pfarr 
hof vor der Renova 
tion von 1975/76. 
Ansicht von Nord 
osten. 
Mitte: Wandmalerei 
im 1. Obergeschoss. 
Bischöflicher Hof in 
Chur, entstanden um 
1820. 
Unten: Wandmalerei 
im 1. Obergeschoss. 
Kloster Churwaiden, 
entstanden um 1820. 
25 Brief der Gemeinde 
vorstehung an das 
Architekturbüro Hans 
Rheinberger, 9.5.1975 
(Gemeindearchiv 
Balzers). 
27 Rheinberger 1975, 
S. 469 f. 
27 Ebenda, S. 470.
	        

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