Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2011) (2011)

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13-14-15-LUGLIO 1968 
COB RAPPRESENTANTI DEI PICCOLI PAESI OiUROPfl- 
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CON LA PARTECIPAZIONE DEI PH mm WH № (Umilili 
ENTE GOVERìlfiTIVO PER IL TURISÌ10 SPORE E SI 
Übungen fanden regelmässig im alten Esssaal 
des Hauses Gutenberg statt. Wir alle lernten 
so das Lampenfieber kennen, schliesslich sollte 
auch gezeigt werden, was man da so lernte. 
Wenn wir an unsere Schulzeit zurückdenken 
und insbesondere an unsere Lehrer, so haben 
wir vieles von dem, was uns gesagt wurde, 
vergessen. Wir haben auch weitgehend ver 
gessen, was diese Lehrer getan und konkret 
unternommen haben. Aber eines behalten 
wir in Erinnerung: Es bleibt, wie wir uns in 
diesem Unterricht gefühlt haben, wie die 
Stimmung, die Atmosphäre war. Diese war 
bei Pater Baur immer engagiert und unter 
stützend, immer gefühlsorientiert, immer 
empathisch und kindbezogen. Ich bin scìn 
gerne zu ihm in den Unterricht gegangen und 
wenn es für die spätere Berufswahl so etwas 
wie einschneidende Schlüsselerlebnisse gibt, 
so muss ich heute sagen, dass ich ohne Pater 
Baur nie Berufsmusiker geworden wäre. 
Durch ihn habe ich diese riesige Welt der 
Musik entdeckt, und sie hat mich bis heute 
nicht losgelassen. In meinem eigenen Unter 
richt erinnere ich mich oft an die Situationen 
im Haus Gutenberg und dass eifolgreiches 
Lernen - damals ebenso wie heute - nur in 
einer angstfreien und persönlich motivierten 
Atmosphäre möglich ist. Ich war dreizehn 
Jahre alt, als Pater Baur tödlich verunglück 
te, und ich erinnere mich gut, welche Welt für 
mich damals zusammenbrach. 
Das untere Bild zeigt Pater Emil Baur zusammen mit weiteren Mitglie 
dern der liechtensteinischen Delegation im Juli 1968 in San Marino. 
Pater Baur starb zwei Monate später an den Folgen eines Verkehrsunfalls. 
V.I.: Walter Boss, Rainer Vogt, Helly Büchel (sie trug das Lied vor), 
Eveline Kaufmann und Pater Emil Baur. 
Pater Baur hat für die Musik und seinen 
Musikunterricht gelebt. Er gehört zu den vie 
len grossen Pädagogen, die in der Geschichte 
dieser Welt unerwähnt sind. Sie bleiben aber 
dennoch unvergessen und haben ihre Wir 
kung über Generationen hinaus. 
Pater Baur bedauerte anfänglich, dass er 
nach der Gründung der Liechtensteinischen 
Musikschule weniger mit den Familien der 
Kinder in Kontakt kam. Andererseits be- 
grüsste er aber die neuen Möglichkeiten, die 
sich für die musikbeflissene Jugend des 
Landes mit der Errichtung dieser Institu 
tion auftaten. Von der ersten Stunde an war 
er ein begeisterter Mitarbeiter dieser Schule 
und trug zu ihrem Wachstum und Gedeihen 
bei. Der langjährige Musikschuldirektor 
Josef (Pepi) Frömmelt kann sich heute noch 
sehr gut daran erinnern, wie er als Erst 
klässler aus dem Sackgeld, das er mit dem
	        

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