4
Zur Einführung
Ein Blick über den eigenen Tellerrand kann bereichernd
sein: Unbekanntes wird entdeckt, scheinbar Bekanntes
erfährt neue Dimensionen.
Auch in der 17. Ausgabe der «Balzner Neujahrsblätter»
wagen wir zunächst einen Blick über die Gemeinde
grenze, wo uns Johannes Huber einen alten Bekannten
in neuem Licht zeigt. «Ein Berg lüftet seine Geheim
nisse. Der Gonzen, das neue Buch über ihn und seine
Bedeutung als Zentrumsberg» ist mehr als nur eine Re
zension. Huber erhellt in einer flüssig geschriebenen
Sprache das geheimnisvolle Dunkel des Gonzens, so-
dass auch die Leserin, der Leser zur Erkenntnis kommt:
Der Gonzen lebt!
Der zweite Artikel führt uns wieder nach Balzers zu
rück. Am 26. September 2010 besuchte das Erbprin
zenpaar die südlichste Gemeinde Liechtensteins und
griff damit eine Tradition auf, die bereits Fürst Franz
Josef II. gepflegt hatte. «Balzers fühlt sich geehrt» lau
tet der Titel des Beitrags von Hildegard Wolfinger, in
dem sie über die Begegnung von Erbprinz Alois und
seiner Gattin Erbprinzessin Sophie mit der Balzner Be
völkerung berichtet.
Zwei Geistliche, die unterschiedlicher nicht hätten sein
können, setzen unsere diesjährige Artikelreihe fort. Un
ter dem Titel «Jakob Josef Jauch (1802-1859). Ein un
verstandener Neuerer» erzählt Josef Frömmelt die Le
bensgeschichte des Verfassers unserer Landeshymne.
In minutiöser Kleinarbeit hat Frömmelt Daten und
Fakten über den Frühmesser der Gemeinde Balzers ge
sammelt und das tragische Bild eines Mannes gezeich
net, der seiner Zeit in gewissen Dingen voraus war und
wohl deswegen scheitern musste.
Völlig anders präsentiert sich die Lebensgeschichte des
zweiten Geistlichen, der ebenfalls mit Balzers und dem
Haus Gutenberg zu tun hatte. In ihrem Bericht «Pater
Emil Baur MS (1913-1968)» skizziert Alma Willi das
Porträt eines Menschen, der seine grosse Liebe, die
Musik, dem Ordensleben einzuordnen und die fehlende
Redegewandtheit durch sein vielfältiges Instrumental
spiel zu kompensieren wusste.
Im Artikel «Von Balzers nach Arkansas. Die Auswande
rergeschichte der Familie Andreas und Emmerita Nutt-
Kaufmann» beschreibt Aldina Sievers-Nutt ein Emi
grantenschicksal, das zugleich Teil ihrer Familienchro
nik ist. Sie gewährt uns einen Einblick in die damaligen
Lebensumstände und erzählt, wie die Familie Nutt-
Kaufmann am Ende des 19. Jahrhunderts - getrieben
von wirtschaftlicher Not - Balzers verlässt, um in Ame
rika eine neue Heimat zu suchen.
Mit einem ganz anderen «Auswanderer» haben wir es
im Beitrag «Herbert Fantina - von Kärnten über Zürich
nach Balzers» zu tun, wie wir von Bernadette Brunhart
erfahren. Er ist sozusagen in Balzers «hängen geblie
ben» und verrät so nebenbei, «es habe, ausser dass
Balzers der schönste Ort der Welt sei, natürlich noch
andere Gründe gegeben, weshalb er nun seit über vier
zig Jahren hier lebe».
In seiner Rubrik «Auf Spurensuche. Ein Nachtrag zum
letztjährigen Beitrag über David und Heinrich Vogt»
veröffentlicht Markus Burgmeier bisher unbekannte
Fotos, die Heinrich Vogt und seine prächtige Weih
nachtskrippe zeigen. Auch der Text verrät ein amüsan
tes Detail zum Geschehen rund um Heinrichs Krippe.
Altbewährt und gern gelesen, folgt unsere jährliche
Rückschau «Vor 100 Jahren», zusammengestellt von
Elmar Bürzle.
Nach zwei Jahren Unterbruch findet sich auch die
«Balzner Chronik» wieder an gewohnter Stelle. Neu
wird sie von Georg Burgmeier betreut.
Den Abschluss unserer redaktionellen Beiträge bildet
die Rubrik «Unsere Verstorbenen».
Wir denken, dass wir mit der vorliegenden 17. Ausgabe
der «Balzner Neujahrsblätter» wiederum den Ge
schmack unserer Leserschaft getroffen haben. So wün
schen wir viel Spass bei der Lektüre und für 2011 alles
erdenklich Gute, Glück und Gesundheit.
Das Redaktionsteam
Balzers, im Dezember 2010