Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2011) (2011)

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Mineure, ausgerüstet 
mit Lederhelm und 
elektrischer Gruben 
lampe, arbeiten mit 
einem Bohrhammer. 
im Schraubstock festgehalten wurden. Es 
gab einen Sprengunfall, ein Kollege verlor 
dabei ein Auge. Er hatte auf einen nicht ab 
gegangenen Schuss gebohrt, anstatt dane 
ben. Einem wurde ein Bein vom Seil abge 
trennt. Er wollte noch im letzten Moment 
auf die schon fahrende Tonne springen, fiel 
dann und geriet mit einem Bein in die 
Winde.» 
Das Ende 
Es stellt sich die Frage, ob der Zweite Welt 
krieg und die mit ihm verbundene grosse 
Nachfrage nach Eisen zum Fortbestand des 
Bergwerks bis 1966 beitrugen. Als sicher 
gilt, dass der enorme Eisenbedarf während 
des Krieges den Geschäftsgang des Werks in 
Sargans günstig beeinflusst hat. Es ist wie 
derum Felix Hasler, der diesen Abschnitt 
der Bergwerksgeschichte beleuchtet. 
tageabbau weit rationeller, und der Erzpreis 
auf den Weltmärkten sank und sank, wäh 
rend das Bergwerk Gonzen inzwischen an 
seine Fördergrenzen stiess. Als sich Verluste 
abzeichneten, beschloss der Verwaltungsrat, 
die Abbauarbeit einzustellen. 
1966 machte das Bergwerk dicht. Bis dahin 
waren rund 2'690'000 Tonnen Erz versandt 
worden. Willfried Epprecht (1918-1991), 
der Geologe des Werks, fertigte genaue 
Pläne der Stollen und Schächte an und 
nahm bis heute gültige Schätzungen zum 
abgebauten, noch vorhandenen und noch 
vermuteten Erz im Gonzen vor. Die Förder 
einrichtung und überhaupt weitgehend die 
gesamte Infrastruktur im und am Berg 
wurden im Zustand von 1966 belassen - so, 
als ob die Belegschaft plötzlich abberufen 
worden wäre. Im Berg senkte sich ein 
Dornröschenschlaf über die Anlagen der 
Eisenbergwerk Gonzen AG. 
Nach 1945 wurde nochmals kräftig in die 
Anlagen investiert. Mit dem 1949/1950 aus 
gesprengten Basisstollen entstand ein direk 
ter Zugang ab Talsohle und damit ein noch 
mals effizienterer Förderarm. Das Gesenk 
Fluhwand, zwischen 1953 und 1957 ange 
legt, verfolgte die Erzschicht weit in die 
Tiefe hinab und erschloss ganz frische Ab 
baufelder. Die Förderung wurde rationali 
siert und die Erzaufbereitung modernisiert. 
Zusatzgeschäfte steigerten den Umsatz. 
Aber trotz aller Anstrengungen und positiver 
Bilanzen kamen auf das Eisenbergwerk 
schwierige Zeiten zu. Die Minen in Übersee 
(Südamerika, Australien) förderten im Über- 
Versunkene und verborgene Welten 
Hubert Zistler, Diplomingenieur und Höh 
lentaucher, tauchte im Team schon mehr 
mals ab in die Fluten des Fluhwand 
gesenks. Das einst als Förderstollen mit 
Rollmulde erschlossene Gesenk ist be 
kanntlich seit 1966, als man bei der 
Betriebsschliessung die Pumpen abstellte, 
geflutet. Die Betriebseinrichtung beliess 
man im Gesenk. Der Tauchgang in diese 
Tiefe ist ein Abenteuer besonderer Art und 
nicht für jeden gleich verlockend. Steht 
nachfolgend das Taucherlebnis im Vorder-
	        

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