Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2010) (2010)

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«Lamm Gottes» 
in der Pfarrkirche 
Balzers. Jeder Blick 
auf das von Martin 
Frömmelt über dem 
Tabernakel gestaltete 
Bild fordert uns auf 
es den ersten Jüngern 
nachzumachen, die 
Jesus folgten, als 
Johannes der Täufer 
sie auf ihn mit den 
Worten hinwies: 
«Seht, das Lamm 
Gottes!» 
(Jo l,36f) 
im April, festgelegt würde, wie dies schon 
vorgeschlagen wurde. 
Die verschiedenen Zeiten des Kirchenjah 
res werden in den Gottesdiensten durch die 
liturgischen Farben ausgedrückt: 
- Violett: Vorbereitungszeit auf Weih 
nachten und Ostern 
- Weiss: Festzeit 
- Rot: Pfingsten (und Gedenktage der 
Märtyrer) 
- Grün: Jahreskreis 
Das kirchliche Kalenderjahr beginnt mit 
dem Advent. Wir bewegen uns im Kreis des 
Kirchenjahres nicht immer auf derselben 
Ebene, sondern, vergleichbar einer Wendel 
treppe, nach oben - Gott entgegen. Es geht 
in der Feier des Kirchenjahres darum, 
Jesus, dem Auferstandenen, und durch ihn 
Gott von Jahr zu Jahr näher zu kommen. 
Deshalb hat das Konzil in Bezug auf den 
Sonntag als wöchentliches Ostergedächtnis 
erklärt: 
An diesem Tag müssen die Christgläubigen 
Zusammenkommen, um das Wort Gottes zu 
hören, an der Eucharistiefeier teilzunehmen 
und so des Leidens, der Auferstehung und 
der Herrlichkeit des Herrn Jesus zu gedenken 
und Gott dankzusagen. (Nr. 106) 
«Um das Wort Gottes zu hören», ist bei der 
Liturgiereform die Auswahl der biblischen 
Lesungen erheblich erweitert und auf drei 
Lesejahre (A, B, und C) aufgeteilt worden. 
Das neue Kirchenjahr 2009/2010 ist litur 
gisch ein sogenanntes Lesejahr C. Im Wort 
gottesdienst der Messe wird hauptsächlich 
das dritte Evangelium gelesen. Als sein Ver 
fasser gilt in der altkirchlichen Überliefe 
rung analog zur Apostelgeschichte «der 
Arzt Lukas, unser lieber Freund», wie der 
Apostel Paulus ihn nennt (vgl. Kol 4,14). 
Entstanden ist es vermutlich in den Jahren 
zwischen 80 bis 90 in Kleinasien oder Grie 
chenland. Das Lukasevangelium wird zu 
sammen mit jenen von Matthäus und 
Markus zu den synoptischen Evangelien ge 
zählt, da sich diese drei synoptisch, das 
heisst zusammenschauend und verglei 
chend, lesen lassen. 
Gemäss der am weitesten verbreiteten 
Theorie benutzte Lukas als schriftliche 
Vorlagen das Markusevangelium und - 
ebenso wie Matthäus - die sogenannte 
Logienquelle mit gesammelten Reden und 
Sprüchen Jesu, die nicht mehr erhalten ist. 
Lukas gilt als der Evangelist der Barmher 
zigkeit. Ihm verdanken wir die Gleichnisse 
vom barmherzigen Samariter, vom verlore 
nen Sohn und barmherzigen Vater, vom 
klugen Verwalter, vom Pharisäer und Zöll 
ner sowie eine Reihe von urchristlichen 
Gebeten und Hymnen wie beispielsweise 
das Magnificat. Lukas zeigt Jesus als Hei 
land der Verlorenen, der sozial Entrechte 
ten, der Frauen, der Zöllner und der Sün 
der. Zentrale Aussage ist das Bekenntnis, 
dass Jesus der Christus und Sohn Gottes ist 
und mit ihm dessen Reich in der Welt ange 
brochen ist.
	        

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