Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2010) (2010)

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Waldvorrangfunktionen ermöglichen eine 
zielgerechte Bewirtschaftung 
Eine zentrale Bestimmung des Waldgeset 
zes besagt, dass der Wald seine vielfältigen 
Funktionen dauernd, uneingeschränkt und 
nachhaltig erfüllen muss. Die Nachhaltig 
keit beschränkte sich lange Zeit einzig auf 
das Prinzip, dass im Wald nicht mehr Holz 
geschlagen wird, als im gleichen Zeitraum 
nachwächst. Inzwischen hat sich die Sicht 
der Nachhaltigkeit erweitert. Heute soll der 
Wald so genutzt werden, dass nicht nur der 
Rohstoff Holz für spätere Generationen 
verfügbar ist, sondern möglichst auch allen 
anderen an ihn gestellten Forderungen 
nachgekommen wird. 
Dabei ist es durchaus möglich, dass derselbe 
Waldbestand gleichzeitig verschiedene Funk 
tionen erfüllt. In diesem Zusammenhang 
spricht man von der Multifunktionalität des 
Waldes. Beispielsweise kann ein Lawinen 
schutzwald auch eine gefährdete Pflanzen 
oder Tierart beherbergen und zugleich als 
Austragungsort für eine Sportveranstaltung 
dienen. In vielen Fällen stehen sich die 
Ansprüche an den Wald aber auch diametral 
gegenüber. So sind verschiedene bedrohte 
Vogelarten auf alt- und totholzreiche Wald 
bestände angewiesen. Der Förster hingegen 
verfolgt das Ziel, möglichst wertvolles Holz 
zu produzieren, was bekanntlich nur mit 
gesunden Bäumen möglich ist. 
Als Waldbesitzer oder Bewirtschafter muss 
man sich deshalb oh für die eine oder an 
dere Waldleistung entscheiden. Im Rahmen 
der Waldentwicklungsplanung, welche in 
Liechtenstein 1991 im Gleichschritt mit der 
Schaffung eines neuen Waldgesetzes einge 
führt wurde, hat man sich dafür ausgespro 
chen, die Bewirtschaftung auf sogenannte 
Waldvorrangfunktionen abzustützen. Da 
bei definieren die Waldbesitzer für jeden 
Bestand eine Leistung, die der Wald zuguns 
ten der Gesellschah vorrangig erfüllen soll. 
Auf diese Weise entsteht ein Waldfunktio 
nenplan, der die forstlichen Zielvorstellun 
gen und Entwicklungsabsichten für den 
gesamten Liechtensteiner Wald aufzeigt. 
Waldvorrangfunktionen: Schutz vor Natur 
gefahren, HolzprodiLktion, Naturschutz, 
Wohlfahrt und Erholung.
	        

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