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Zur Einführung
Die «Balzner Neujahrsblätter» erscheinen 2009 zum
15. Mal: ein kleines Jubiläum! Da sich das Konzept
offensichtlich bewährt hat, präsentieren wir unserer
geschätzten Leserschaft auch dieses Jahr wieder eine
Reihe von unterschiedlichen Artikeln, die sich mit
Balzner Lebens- und Eigenart in Vergangenheit und
Gegenwart beschäftigen. Einiges wird Ihnen vielleicht
vertraut Vorkommen, vieles aber wird neu und überra
schend für Sie sein.
Oder haben Sie gewusst ...
... dass um das Jahr 1600 in Balzers etwa 460 bis 500
Personen gelebt haben? In seiner sorgfältig
recherchierten Arbeit über Wachstum, Epidemien und
Ernährungskrisen - Zur Bevölkerungsentwicklung in
Balzers in vorstatistischer Zeit untersucht Paul Vogt
Ursachen und Folgen von Bevölkerungswachstum,
Rückgang und Stagnation in unserer Gemeinde. Trotz
zum Teil spärlich vorhandenem Zahlenmaterial zeich
net der Autor die bevölkerungsgeschichtliche
Entwicklung von Balzers bis in die Mitte des 19.
Jahrhunderts auf und zeigt eindrücklich, «was hinter
diesen kalten Zahlen steckt», nämlich «... Feste, aber
auch Krankheiten, Hunger und Elend».
... dass es in Liechtenstein 25 Alpen gibt, die alle im
Besitz der Oberländer Gemeinden beziehungsweise
Bürgergenossenschaften sind? Oder dass die heutige
Balzner Alpe Guschgfiel ursprünglich den Triesenber-
gern gehört hat? Dies und vieles mehr hat Adolf Frick
in seinem Beitrag Die Balzner Alpen Guschgfiel und
Matta zusammengetragen und kommentiert. Wohl zum
ersten Mal werden hier die vollständigen Listen der
Alpvorstände seit 1923 sowie der Alpvögte und Alp
hirten seit 1948 veröffentlicht.
... dass in Balzers zu Beginn der 1930er-Jahre ein mit
Leidenschaft und heiligem Zorn geführter Bilderstreit
herrschte? Mit viel Sachverstand, aber auch mit leisem
Augenzwinkern beschreibt Cornelia Herrmann in
ihrem Aufsatz «Mit rauher Hand ins Herz gegriffen» -
Pfarrer Leonhard Hollweck und die Ausmalung der
Pfarrkirche von Balzers 1932-1935, wie sich Kunst und
Kirche um die Ausgestaltung der Balzner Pfarrkirche
stritten.
... dass seit dem Jahr 2004 auf der St. Luzisteig ein
Militärmuseum besteht? Fritz Meisser lädt uns in sei
nem Artikel Willkommen im Militärmuseum St. Luzi
steig zu einer Besichtigung ein. Er knüpft damit nahtlos
an frühere Beiträge in den «Balzner Neujahrsblättern»
an, die über die engen Beziehungen von Balzers mit der
nahen St. Luzisteig berichten.
... dass vor gut 50 Jahren viele Balzner noch ein eige
nes Pferd besassen, das sie für die Arbeit in der Land
wirtschaft einsetzten? Der Pferdefuhrwerker heisst der
diesjährige Beitrag von Felix Vogt. In eindrücklichen
Bildern schildert der Verfasser kenntnisreich die harte
Arbeit des Fuhrwerkers und lässt uns, wie nebenbei, an
landwirtschaftlichen Tätigkeiten teilnehmen, die es
heute so nicht mehr gibt.
... dass vor knapp 45 Jahren Balzers die Möglichkeit
gehabt hätte, zum Golfzentrum des Rheintals zu wer
den? «Bad Ragaz übertreffen» - Pläne für einen Golfplatz
in Balzers hat Hans Brunhart seinen Text überschrie
ben und zeigt auf, wie das ehrgeizige Projekt - trotz
zweier Anläufe - schliesslich doch noch gescheitert ist.
... dass der Balzner Vorsteher Anton Eberle nicht nur
mit Zahlen und Fakten, sondern auch mit Kunst und
Kultur umgehen kann? In seiner Vernissagerede zur
Ausstellung «Natur und Figur» von Toni Gstöhl, die
vom 21. Februar bis 9. März 2008 in der DoMus-
Galerie, Schaan, zu sehen war, verrät Anton Eberle,
was ihn mit seinem Namensvetter verbindet und was er
an ihm besonders schätzt und bewundert.
Als regelmässige Leser und Leserinnen unserer Jahres
schrift wissen Sie, dass diese jeweils mit der Rubrik Vor
100 Jahren, zusammengestellt von Elmar Bürzle, und
der Gedenkseite Unsere Verstorbenen abgeschlossen
wird.
Und darüber hinaus wissen Sie auch, dass wir Ihnen an
dieser Stelle, wie jedes Jahr, neben einer anregenden
Lektüre alles Gute, Glück und Gesundheit für das neue
Jahr wünschen!
Das Redaktionsteam
Balzers, im Dezember 2008