Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2009) (2009)

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dieser Jahre zur Regeneration der Bevölke- 
— Geburtenüberschuss 
(Zu- oder Abnahme in absoluten Zahlen) 
— Anzahl Todesfälle 
Anzahl Heiraten 
Die Grafik verdeutlicht, warum die Bevöl 
kerung von 1729 bis 1772 zurückging: In 
23 dieser 44 Jahre lag die Zahl der Verstor 
benen über jener der Neugeborenen, das 
heisst, in diesen Jahren gab es mehrheitlich 
ein negatives Bevölkerungswachstum. In 
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 
überwogen dann die Geburten fast immer 
die Sterbefälle - mit der grossen Ausnahme 
— Anzahl Ehen absolut 
Eherate (pro 1'000 Einwohner) 
Was die Ehen betrifft, fallen in der Grafik 
die grossen Ausschläge sowohl nach oben 
als auch nach unten auf. Ab den späten 
1740er-Jahren bis in die 1770er-Jahre ist 
die Eherate ausserordentlich hoch. Eine 
mögliche Erklärung dafür bietet ein vermu 
teter Zusammenhang zwischen der Anzahl 
Todesfälle und den Heiraten: Die hohe Zahl 
von geschlossenen Ehen war während 
Die Grafik zeigt ein bemerkenswertes Phä 
nomen: Bei oder bald nach einem sprung 
haften Anstieg der Sterbefälle nahm die 
Zahl der Eheschliessungen deutlich zu. Als 
Erklärung kann vermutet werden, dass dies 
mit der Wohnungssituation zu tun hatte. Zu 
untersuchen wäre unter anderem, ob und 
wie rasch Witwer wieder heirateten. Die 
naheliegende Vermutung, dass nach einem 
merklichen Anstieg der Heiraten im folgen 
den Jahr wesentlich mehr Geburten zu ver 
zeichnen waren, ist berechtigt; jedoch ist 
eine gewisse Verzögerung feststellbar. Auch 
diese Frage wäre näher zu prüfen. 
Nicht erfasst werden mit dieser Methode 
die Zu- und Wegwanderungen, welche die 
Einwohnerzahlen stark beeinflusst haben 
könnten. Es finden sich jedoch keine Hin 
weise, dass es im 18. Jahrhundert in Bal- 
zers zu einer bedeutenden Migration kam. 
Im Balzner «Gemeindts-Buoch» (1656- 
1777) sind lediglich 14 Einkäufe ins Ge 
meindebürgerrecht erwähnt, weshalb davon 
auszugehen ist, dass sich kaum «in- oder 
ausländische Fremde» (d.h. Liechtenstei 
ner aus anderen Gemeinden und Auslän 
der) in Balzers niedergelassen haben. Auch 
die Zahl der Hintersassen (Landesbürger 
ohne Gemeindebürgerrecht) war klein: Im 
«Geschworenenbuch» (1820-1823) werden 
lediglich 7 Hintersassen erwähnt. Bei den 
Zuwanderungen sind auch die eingeheira 
teten Frauen zu berücksichtigen, deren 
Zahl ebenfalls klein war: In den Jahren 
1695 bis 1777 sind 19 «Weibereinkäufe» re
	        

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