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dieser Jahre zur Regeneration der Bevölke-
— Geburtenüberschuss
(Zu- oder Abnahme in absoluten Zahlen)
— Anzahl Todesfälle
Anzahl Heiraten
Die Grafik verdeutlicht, warum die Bevöl
kerung von 1729 bis 1772 zurückging: In
23 dieser 44 Jahre lag die Zahl der Verstor
benen über jener der Neugeborenen, das
heisst, in diesen Jahren gab es mehrheitlich
ein negatives Bevölkerungswachstum. In
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
überwogen dann die Geburten fast immer
die Sterbefälle - mit der grossen Ausnahme
— Anzahl Ehen absolut
Eherate (pro 1'000 Einwohner)
Was die Ehen betrifft, fallen in der Grafik
die grossen Ausschläge sowohl nach oben
als auch nach unten auf. Ab den späten
1740er-Jahren bis in die 1770er-Jahre ist
die Eherate ausserordentlich hoch. Eine
mögliche Erklärung dafür bietet ein vermu
teter Zusammenhang zwischen der Anzahl
Todesfälle und den Heiraten: Die hohe Zahl
von geschlossenen Ehen war während
Die Grafik zeigt ein bemerkenswertes Phä
nomen: Bei oder bald nach einem sprung
haften Anstieg der Sterbefälle nahm die
Zahl der Eheschliessungen deutlich zu. Als
Erklärung kann vermutet werden, dass dies
mit der Wohnungssituation zu tun hatte. Zu
untersuchen wäre unter anderem, ob und
wie rasch Witwer wieder heirateten. Die
naheliegende Vermutung, dass nach einem
merklichen Anstieg der Heiraten im folgen
den Jahr wesentlich mehr Geburten zu ver
zeichnen waren, ist berechtigt; jedoch ist
eine gewisse Verzögerung feststellbar. Auch
diese Frage wäre näher zu prüfen.
Nicht erfasst werden mit dieser Methode
die Zu- und Wegwanderungen, welche die
Einwohnerzahlen stark beeinflusst haben
könnten. Es finden sich jedoch keine Hin
weise, dass es im 18. Jahrhundert in Bal-
zers zu einer bedeutenden Migration kam.
Im Balzner «Gemeindts-Buoch» (1656-
1777) sind lediglich 14 Einkäufe ins Ge
meindebürgerrecht erwähnt, weshalb davon
auszugehen ist, dass sich kaum «in- oder
ausländische Fremde» (d.h. Liechtenstei
ner aus anderen Gemeinden und Auslän
der) in Balzers niedergelassen haben. Auch
die Zahl der Hintersassen (Landesbürger
ohne Gemeindebürgerrecht) war klein: Im
«Geschworenenbuch» (1820-1823) werden
lediglich 7 Hintersassen erwähnt. Bei den
Zuwanderungen sind auch die eingeheira
teten Frauen zu berücksichtigen, deren
Zahl ebenfalls klein war: In den Jahren
1695 bis 1777 sind 19 «Weibereinkäufe» re