Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2008) (2008)

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Guscha - aus der Geschichte einer Walsersiedlung 
Manfred Kuoni 
Guscha, die einzige 
und letzte kompakte 
Walsersiedlung im 
Gebiet der Bündner 
Herrschaft 
Walsersiedlungen in Graubünden 
Seit dem 13. Jahrhundert entfaltete das 
kleine deutsche Walliser Völklein eine gera 
dezu erstaunliche Expansionskraft. Es er 
reichte in allen vier Himmelsrichtungen 
entlegene Höhen und erschloss in der Folge 
verschiedene Gegenden der bergbäuerli 
chen Kultur. 
Dem Quellgebiet des Rheins entlang 
Ein erster Auszug aus dem Wallis nach 
Osten führte über die Furka nach Urseren 
in das Gebiet des vormaligen Klosterstaates 
Disentis. Die klösterliche Grundherrschaft, 
die Cadi (Casa dei), war aus wirtschaftspo 
litischen Gründen daran interessiert, dass 
deutsche Walliser Bauern auch östlich des 
Oberalps Land und Heimstätten fanden. So 
liessen sich diese schon bald unmittelbar 
unter der Passhöhe des Oberalps, nämlich 
in Tschamutt, nieder, nahmen das Tavet- 
schertal bis Rueras hinab ein und durch 
setzten dieses Gebiet mit vielen verstreuten 
Hofsiedlungen. Walser sassen vereinzelt 
auch im Somvixertal, und Walser finden 
wir heute noch weiter unten in dem rechts 
über dem Rhein gelegenen Obersaxen. 
Auf diesen Wanderzug vom Quellgebiet des 
Rheins herab ist auch die Entstehung der 
deutschsprachigen Dörfer Valendas und 
Versam zurückzuführen. Von Valendas aus 
scheinen die Walser das am Eingang des 
Safientals gelegene Tenna erreicht zu ha 
ben, das kirchlich noch lange zu Valendas 
gehörte. Weitere Ableger dieses Schubes 
von der Oberalp her bilden wahrscheinlich 
die ehemaligen Walserhöfe Scheya und 
Fidaz am Fuss des Flimsersteins, die Besitz
	        

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