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Ein Objekt der Balz-
ner Sammlung
konnte in aller Welt
bewundert werden:
Auf der 80-Rappen-
Briefmarke der Serie
«Alte Alpwirtschafts
geräte» aus dem Jahr
1980 ist ein Butter
fass als Motiv abge
bildet (Inventar-Nr
SAB 38).
ihren Austritt aus der Kommission. Aus
schlaggebend dafür war, dass das Turm
haus nicht - wie erhofft - als Dorfmuseum
genutzt, sondern vermietet wurde. So wählte
der Gemeinderat im Juli 1973 eine neue
Kommission: Josef Kind (1908-1993), Vor
sitz, Gemeinderat Anton Gstöhl, Jakob
Bürzle, Arthur Frick, Simon Frömmelt
(1911-1983), Josef Nipp und Karl Wolfin-
ger. Es sei äusserst dringend, sich der Er
haltung des alten Kulturguts zu widmen, da
immer mehr durch Vernichtung oder Ver
kauf verschwinde. Bis Ende 1977 trug die
Kommission 160 Objekte zusammen. Seit
August desselben Jahres war neben der
Kommission auch eine eigens dafür einge
setzte Person für die Betreuung der Samm
lung zuständig. Als Erster nahm Gebhard
Büchel (1926-1984), Oberschulwart, diese
Aufgabe wahr, der dann aber im August
1982 aus gesundheitlichen Gründen die
Stelle aufgeben musste.
... zur «Kulturkommission»
Die «Kommission für die Sammlung histo
rischer Gegenstände», die sich am 20. April
1983 in «Kulturkommission» umbenannte,
musste unter anderem einen Nachfolger für
Gebhard Büchel finden. Vorübergehend
konnte die Personalfrage mit Emil Nipp,
gelernter Schreiner und halbamtlicher Ge
meindepolizist, gelöst werden. Zu dieser
Zeit umfasste die Sammlung bereits über
IT00 Objekte und 200 Duplikate. 1984 ka
men mit der Wagnerei von Josef Vogt
(1900-1983), die durch die Gemeinde er
worben wurde, weitere 700 Objekte hinzu.
Diese wurden nach Angaben von Wilhelm
Büchel (1918-1993) bezeichnet und von
Hans Nigg, Mitarbeiter der Werkgruppe,
handschriftlich erfasst sowie mit durchge
henden Nummern versehen. In der Folge
haben Josef Frömmelt (1914-1989),
«Tschöse», und Ferdinand Frick (1904-
1988), «s Ferdebuaba Ferde», die bestehen
den Angaben teilweise ergänzt. Hans Nigg
betreute schliesslich die Balzner Sammlung
bis ins Jahr 2006.
Erste Inventarisation
Im Frühjahr 1985 beantragte die Kultur
kommission, den gesamten Bestand der
Sammlung zu inventarisieren und zu kata
logisieren. Geplant war, die Archäologin
Eva Helferich (später verheiratete Pepic)
mit dem Auftrag zu betrauen. Bis auf ver
schiedene Vorarbeiten konnte sie jedoch
dieser Aufgabe nicht nachkommen, denn
im Juni 1985 fiel ein grosser Teil der
Sammlungen des Liechtensteinischen Lan
desmuseums einem Wasserschaden zum
Opfer und Eva Helferich wurde für die Ber
gung und Aufarbeitung der gefährdeten
Objekte eingesetzt.
Einen ersten Arbeitsgang der Inventarisa
tion, nämlich die fotografische Bestands
aufnahme, übernahm vom 30. September
bis 16. Oktober 1985 im Rahmen eines
Ferienjobs bei der Archäologie der da
malige Medizinstudent und Hobbyfotograf
Christoph Wanger aus Schaan. 1987 emp
fahl die Kulturkommission, für die Be
treuung, Restaurierung, Nummerierung
und Lagerung der alten Gegenstände zwei
Personen einzustellen. Damit sollte eine
entsprechende Betreuung der Objekte, die
der Gemeinde von privater Seite leih- oder
geschenkweise überlassen wurden, gewähr
leistet werden.
Im November 1988 begann die Volkskund
lerin Vera Meier (später verheiratete Hey
mann) mit der Bestandsaufnahme, Inventa
risation und Neuordnung der Objekte. Sie
teilte die Sammlung in folgende Gruppen