Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2006) (2006)

Links: 
Die Zuschg beim 
Gasthaus «Engel» 
kurz vor dem Ab 
bruch im Jahr 1938. 
Rechts: 
Die zum Gasthof 
«Post» gehörende 
Zuschg fiel in den 
1950er-Jahren einer 
Strassenverbreiterung 
zum Opfer. 
7 Alois Ospelt: Wirt 
schaftsgeschichte des 
Fürstentums Liechten 
stein im 19. Jahrhun 
dert. Von den napoleo- 
nischen Kriegen bis 
zum Ausbruch des 
Ersten Weltkrieges. In: 
Jahrbuch des Histori 
schen Vereins für das 
Fürstentum Liechten 
stein, Band 72. Vaduz 
1972, S. 5-423, hier 
S. 359. 
8 Bis ins späte 19. Jahr 
hundert war die 1529 
bei der Landquart ge 
baute Tardisbrücke die 
einzige dauerhafte 
Brückenverbindung 
zwischen Reichenau 
(GR) und dem Boden 
see. Die erste Brücken 
verbindung zwischen 
Liechtenstein und dem 
Kanton St. Gallen gab 
es erst mit der 1867/68 
errichteten Rheinbrü 
cke Schaan-Buchs. 
9 Biedermann, wie 
Anm. 1, S. 148-150. 
10 Ospelt, wie Anm. 7, 
S. 334-336. 
11 Biedermann, wie 
Anm. 1, S. 50 f. 
12 Ebenda, S. 151 f. 
13 Ebenda, S. 22. 
Mittelalter in Vaduz. 7 Sie war im Wirtshaus 
«Adler», dem Hauptgebäude des heutigen 
Liechtensteinischen Landesmuseums, un 
tergebracht. Hier wurde praktisch der ge 
samte Verkehr erfasst, welcher auf der 
Nord-Süd-Achse durch Liechtenstein ging. 
Dennoch gab es auch in Balzers eine Zoll 
station, die jedoch nur geringe Erträge ein 
brachte. Mit Hilfe von kleineren Zoll 
stationen wurde zusätzlich versucht, den 
Ost-West-Verkehr, der den Rhein mit einer 
Fähre überquerte 8 , fiskalisch zu erfassen. 
Eine solche Zollstation, die aber ebenfalls 
nur geringe Geldsummen einbrachte, be 
fand sich in Mäls. 9 
Neben dem eigentlichen Warentransitzoll 
wurde auch ein Wegzoll, das so genannte 
Weggeld, erhoben. Liechtensteiner Fuhr 
leute waren innerhalb der Landesgrenzen 
von Weggeldzahlungen befreit. Für Fahrten 
und Transporte ins Ausland hingegen hat 
ten auch sie das Weggeld zu entrichten. 10 In 
der Zeit von 1750 bis 1781 ist lediglich auf 
Rofaberg in Eschen eine Weggeldstation 
nachgewiesen. Im Zusammenhang mit dem 
Ausbau der liechtensteinischen Landstrasse 
wurde 1782 eine neue Weggeldordnung 
erlassen . Im selben Jahr wurden in Balzers, 
Schaanwald und Vaduz Weggeldstationen 
eingerichtet. 11 Die Weggeldstation in Vaduz 
wurde aber bereits 1792 wieder aufgeho 
ben. Zusätzlich gab es ab 1819 eine zweite 
Weggeldstation in Balzers, welche den über 
die Rheinstrasse in Richtung Mäls und 
Trübbach gehenden Verkehr erfasste. 12 
Mit der Einrichtung von Weggeldstationen 
in Balzers und Schaanwald folgte Liech 
tenstein 1782 einem Trend, Weggeldstatio 
nen in die Nähe der Landesgrenzen zu ver 
legen. Im Bereich des Zollwesens hatte 
diese Entwicklung - beispielsweise in 
Frankreich - schon Jahrzehnte früher ein 
gesetzt. Dort, wo bereits im 17. Jahrhun 
dert mit dem Bau von chausseemässigen 
Kunststrassen begonnen worden war, wur 
den Brücken- und Wegzölle an die Landes 
grenzen versetzt, um innerhalb des Landes 
einen freien Verkehr und Binnenhandel zu 
ermöglichen. 13 In Liechtenstein hingegen 
blieb das Wirtshaus «Adler» in Vaduz bis 
ins Jahr 1848 Sitz der Hauptzollstation. 
Sofern sich eine Zoll- und Weggeldstation 
am selben Ort befanden, wurden die beiden 
Ämter des Zollers und Weggeldeinnehmers 
von ein und derselben Person ausgeübt. So 
war es auch in Balzers. Im Brandisischen 
Urbar von 1510 wurde festgehalten, dass 
der Zollbeamte auch mitverantwortlich für 
den Strassenunterhalt war. So hatte er in
	        

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