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zeigt sich die Vergänglichkeit der von uns
geschaffenen Kunstwerke. Während ver
schiedene ein paar Tage überdauerten, an
dere einige Stunden oder Minuten, ist hier
schon nach wenigen Sekunden nichts mehr
zu sehen.
Dieses Thema der Vergänglichkeit greifen
wir auch zum Schluss unseres Land-Art-
Projektes nochmals auf. Zudem soll es die
letzten Schritte auf dem Weg unserer
Wanderung von der Matheid zum Rhein
dokumentieren.
Auf den grossen Steinen, die in Ufernähe
aus dem Wasser ragen und dann zur Fluss
mitte hin langsam im Wasser versinken,
wollen wir unsere Spuren hinterlassen:
nicht nasse Fussabdrücke auf der trocke
nen Steinoberfläche, sondern trockene
Füsse auf den nassen Steinen. Vorsichtig
benetzen wir Stein um Stein, und schon
bald sieht man - in Richtung Rhein verlau
fend - die hellen Fussspuren auf der
Oberfläche. Mit diesen Schritten hinaus in
den Rhein beschliessen wir unser Projekt.
Was bleibt...
Während acht Monaten konnten Regula
und ich unserer Kreativität freien Lauf las
sen. Äussere und innere Grenzen suchend,
überschreitend, respektierend, auch igno
rierend oder darauf balancierend - zwei
Grenzgängerinnen eben. Dabei machten
wir eindrückliche und schöne Erfahrungen.
Wir begannen bei Kälte und Schnee, ver
suchten die wärmenden Sonnenstrahlen
des Frühlings einzufangen, schwitzten in
der Sommersonne und sahen, wie sich der
Jahreskreis im Herbst mit dem Fallen der
Blätter wieder schloss. Es bleibt die Erinne
rung an lange Nachmittage, die Regula und
ich gemeinsam draussen verbrachten, von
denen wir immer müde, aber meist zufrie
den heimgekehrten. Die Natur war unsere
Lehrmeisterin, und wir haben viel von ihr
gelernt.