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Das Balzner Land-Art-Projekt
Auf den Spuren der Land-Art-Künstler be
gannen Regula und ich im Februar 2004 mit
unserem Projekt und schlossen es acht
Monate später, im Oktober, ab. Der Weg
führte uns - wie bereits erwähnt - von der
Matheid über die Bodawesa hinunter nach
Auaresch und von dort an den Rhein hinaus.
Einerseits wurde mit einer Ausgangshöhe
von 780 m.ü.M. den Bergen der Region eini-
germassen Rechnung getragen, andererseits
ging es über die typisch saftigen Wiesen hin
unter zum Rhein, der das Tal im Lauf der
Jahrhunderte geformt und geprägt hat.
In acht Monaten entstanden in der Balzner
Landschaft zwölf Land-Art-Kunstwerke.
Sechs sollen hier - in einer Art Tagebuch -
vorgestellt werden.
Under Matheid, Weidhang südlich
vom Höhle
Material: Rebenschösslinge
Mittwoch, 18. Februar 2004
Heute starten Regula und ich mit dem Balz
ner Land-Art-Projekt. Gestern noch herrsch
ten frühlingshafte Temperaturen, doch heute
ist der Winter zurückgekehrt. Es ist ein kal
ter und grauer Tag.
Zuerst holen wir aus dem Rebberg meines
Bruders zwei Bündel frisch geschnittener
Schösslinge. Anschliessend fahren wir mit
dem Auto bis zum Muraböchel, von dort
geht es zu Fuss weiter.
Wir steigen durch das Muratöbele, über die
Mälsner Allmein bis Under Matheid, jede mit
einem Bündel Triebe unter dem Arm. Wir
beginnen - völlig unspektakulär - nun tat
sächlich mit unserem Projekt. Ein Felsband
mit einer davor liegenden Schneever
wehung sticht uns ins Auge. Doch zuerst
muss ein Weg zum Felsen gefunden wer
den, ohne die Schneeverwehung zu betre
ten. Regula hangelt sich von oben her vor
das Felsband und findet schliesslich zwi
schen Schneewehe und Felsen gerade
genug Platz zum Stehen. Nun reiche ich ihr
einen Schössling nach dem anderen, und
sie steckt diese in den Schnee.
Im Winter entblösst sich der Berg. Ohne die
schützenden Blätter sieht man von weitem
bis auf den Waldboden: Form und Linien
des Berges sind viel besser zu erkennen.
Aus der Ferne erscheinen die Bäume wie