Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2006) (2006)

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Das Balzner Land-Art-Projekt 
Auf den Spuren der Land-Art-Künstler be 
gannen Regula und ich im Februar 2004 mit 
unserem Projekt und schlossen es acht 
Monate später, im Oktober, ab. Der Weg 
führte uns - wie bereits erwähnt - von der 
Matheid über die Bodawesa hinunter nach 
Auaresch und von dort an den Rhein hinaus. 
Einerseits wurde mit einer Ausgangshöhe 
von 780 m.ü.M. den Bergen der Region eini- 
germassen Rechnung getragen, andererseits 
ging es über die typisch saftigen Wiesen hin 
unter zum Rhein, der das Tal im Lauf der 
Jahrhunderte geformt und geprägt hat. 
In acht Monaten entstanden in der Balzner 
Landschaft zwölf Land-Art-Kunstwerke. 
Sechs sollen hier - in einer Art Tagebuch - 
vorgestellt werden. 
Under Matheid, Weidhang südlich 
vom Höhle 
Material: Rebenschösslinge 
Mittwoch, 18. Februar 2004 
Heute starten Regula und ich mit dem Balz 
ner Land-Art-Projekt. Gestern noch herrsch 
ten frühlingshafte Temperaturen, doch heute 
ist der Winter zurückgekehrt. Es ist ein kal 
ter und grauer Tag. 
Zuerst holen wir aus dem Rebberg meines 
Bruders zwei Bündel frisch geschnittener 
Schösslinge. Anschliessend fahren wir mit 
dem Auto bis zum Muraböchel, von dort 
geht es zu Fuss weiter. 
Wir steigen durch das Muratöbele, über die 
Mälsner Allmein bis Under Matheid, jede mit 
einem Bündel Triebe unter dem Arm. Wir 
beginnen - völlig unspektakulär - nun tat 
sächlich mit unserem Projekt. Ein Felsband 
mit einer davor liegenden Schneever 
wehung sticht uns ins Auge. Doch zuerst 
muss ein Weg zum Felsen gefunden wer 
den, ohne die Schneeverwehung zu betre 
ten. Regula hangelt sich von oben her vor 
das Felsband und findet schliesslich zwi 
schen Schneewehe und Felsen gerade 
genug Platz zum Stehen. Nun reiche ich ihr 
einen Schössling nach dem anderen, und 
sie steckt diese in den Schnee. 
Im Winter entblösst sich der Berg. Ohne die 
schützenden Blätter sieht man von weitem 
bis auf den Waldboden: Form und Linien 
des Berges sind viel besser zu erkennen. 
Aus der Ferne erscheinen die Bäume wie
	        

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