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Elltal - Vom Wegebau, den Grenzen und der Heuarbeit
Felix Vogt
Wenn wir von den umliegenden Bergen
Falknis, Calanda oder Pizol auf den un
scheinbaren Fläscherberg blicken, erahnen
wir nicht die Vielfalt an Pflanzen oder Fels
formen. Noch eigenartiger muten uns die
Besitzverhältnisse und die Grenzsteine an.
Neben den kleineren Wiesenparzellen im
Hölzle und Wesle wurden die Ellwiesen seit
jeher extensiv genutzt. Die Arbeit an den
steilen Flängen war mühsam und wenig er
tragreich.
Es ist müssig zu fragen, seit wann diese stei
len Wiesen gemäht werden. Wie überall im
Alpenraum wurden die Wälder seit dem
späten Mittelalter gerodet. An den steilen
Borden wurden in mühsamer Arbeit Wiesen
angelegt. Alljährlich wurden die Steine ge
sammelt und das Gestrüpp und die Sträu-
cher geschnitten. Einzig die kleinen Heu-
hüttchen und die Wege zeugen noch von der
Bewirtschaftung und der Erschliessung.
Über diese Arbeiten gibt es nur wenig Ge
schriebenes. Zu alltäglich waren diese Tä
tigkeiten, als dass es gelohnt hätte, sich da
rüber Gedanken zu machen.
Zwei «Ställele»
im Elltal. Links:
s Bäneles (Besitzer
Benedikt Moritz,
Tschingel 10); rechts:
s Vinzänzles (Besitzer
Ferdinand Vogt, Un
term Schloss 49)
Mein Freund Josef Kaufmann hat in ver
schiedenen Archiven gestöbert und eine in
teressante Sammlung von Urkunden und
Schriften zusammengetragen, die er mir für
diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat.
Für seine Forschungsarbeit und Unterstüt
zung danke ich ihm herzlich.