Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2005) (2005)

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Pfarrer Waser war aber nicht nur für die ganz 
Jungen und Jugendlichen da. Er engagierte 
sich auf Landes- und Gemeindeebene auch 
sehr stark in der Jungmannschaft und der 
Marianischen Kongregation. 
Die Liturgie und das religiöse Leben in 
Balzers erfuhren mit der Anschaffung der 
Fatima-Statue durch Pfarrer Arnold Waser 
eine neue Belebung, und die Tradition der 
Marienverehrung wurde gefestigt. Was viele 
anfangs noch als Konkurrcnzierung der 
Mutter-Gottes-Verehrung in der Mariahilf- 
Kapelle angesehen hallen, wurde in Form 
der Fatima-Feiern bald zu einem Ereignis, 
das auch von ausserhalb der Gemeinde 
zahlreiche Gläubige anzog. 
Ich kann mich noch sehr gut an die Fatima- 
Feier vom 1. Mai 1955 erinnern: ein ein- 
dmckliches Hochamt mit feierlichen Chor 
gesängen, das mit Lautsprechern auf den 
Vorplatz der Kirche übertragen wurde, weil 
auch das grosse Balzner Gotteshaus für den 
Ansturm der Gläubigen zu klein war. Die 
Fatima-Feier wurde bereits am Vorabend da 
durch besonders angekündigt, dass die Burg 
Gutenberg und die Kirche auf Initiative des 
neu gegründeten Verkehrsvereins erstmals 
durch Scheinwerfer beleuchtet waren. Am 
Abend folgte eine Lichterprozession durch 
den Ortsteil Mäls. Auch im Gedenken an die 
in Vira Verunglückten fand am ersten Sonn 
tag im Oktober 1955 (Rosenkranzfest) unter 
Beteiligung von über 1 000 Personen eine wei 
tere Prozession statt - eine Tradition, die in 
der Folge bis 1967 aufrechterhalten wurde. 
Nach der Auflösung des bis dahin bestehen 
den Kirchenchors übernahm im Jahre 1954 
der Männergesangverein auf Ersuchen von 
Pfarrer Waser den Kirchengesang. Er begrün 
dete damals - auch ein Vermächtnis des 
Pfarrers - den hohen Stellenwert des Chor 
gesangs in festlichen Gottesdiensten. 
Heute würde man sagen, es herrschte Auf 
bruchstimmung in der Balzner Pfarrei, es 
herrschte in vielem Freude und Begeisterung. 
Diese hatte man vor allem der offenen, hu 
morvollen und direkten Art von Pfarrer 
Waser, seinem unermüdlichen und beein 
druckenden Engagement und seiner Zuwen 
dung zur Gemeinde, insbesondere zur Ju 
gend, zu verdanken. 
Einband des Buches 
« Weiss-Sonntags- 
Kinder» von Pfarrer 
Arnold Waser, heraus 
gegeben 1953 im 
Waldstatt Verlag, 
Einsiedeln 
Nicht nur in der Kirche 
Pfarrer Waser war aber aus Sicht von uns 
Jugendlichen nicht nur in der Kirche ein 
«moderner Pfarrer», sondern auch ausser 
halb. Mit seinem «Morris» war er als 
schneller Autofahrer bekannt; überhaupt 
war zu jener Zeit ein Auto fahrender Pfarrer 
noch aussergewöhnlich. Es entsprach auch 
nicht ganz dem gängigen Bild eines hoch 
würdigen Herrn Pfarrers - und war für eini 
ge besonders Fromme wahrscheinlich stö 
rend -, dass der Geistliche öfters einen Jass 
im Gasthaus klopfte. 
Vieles, was Pfarrer Waser anpackte, war neu 
und oft spektakulär. Er gründete die Sing 
buben und errichtete in der Karwoche wie 
der das «Heilige Grab». Auch kam etwa die 
Aufstellung des Gipfelkreuzes auf dem 
Mittlerspitz, die am 15. August 1951 durch 
die Jungmannschaft erfolgte, nicht auf An 
regung eines alteingesessenen Balzners zu 
stande, sondern auf diejenige des Pfarrers. 
Die Fahrt ins Tessin 
Als zehnjähriger Ministrant gehörte ich bei 
der Fahrt ins Tessin noch zu den Jüngeren.
	        

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