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bemüht, allen Generationen geistige Nahrung
zu bieten. Diese sollte vielerlei Interessen
abdecken und Freude machen: von Hans
Ernst bis Alfred Hitchcock, vom unverwüst
lichen Reimmichl bis Enid Blyton. Daneben
konzentrierte man sich auf das Aufstocken
von illustrierten Kinderbüchern sowie Sach
büchern aus allen Wissensbereichen. So war
die Gemeindebibliothek innerhalb kurzer
Zeit in der Lage, einen ansehnlichen Bestand
an Literatur anzubieten. Auf das ursprüng
lich beabsichtigte Sammeln von Bild- und
Tondokumenten wurde verzichtet, zumal die
Liechtensteinische Landesbibliothek mehr
in diese (teure) Sparte investieren konnte.
Die Bibliothek beim Bröggle -
das Provisorium in Mäls
Der Platzbedarf der Schule machte neue
(provisorische) Bibliotheksräumlichkeiten
notwendig: Man fand sie 1987 in den Lokali
täten des ehemaligen Lebensmittelgeschäfts
Maria Willi und der Eisenwarenhandlung
Fridolin Willi. Damit war die Bibliothek de
finitiv in Mälsner Hand übergegangen.
Unter der neuen Ägide von Guido Wolfinger
und Bibliothekar Alfred Vogt erlebte die
Bibliothek in fast allen Bereichen der Lite
ratur einen verstärkten Ausbau. Der Zulauf
an Lesern (und vor allem Leserinnen) hielt
an. Es wurden eifrig Bücher ausgewählt,
bei welchen - wie Guido Wolfinger selbst
kritisch und schmunzelnd erklärt - die
Kurzweilig und mit
beachtlichem Unter
haltungswert gestalte
ten Schülerinnen und
Schüler der Primar
und Realschule im
November 2003 die
Jubiläumsfeier
«25 Jahre Gemeinde
bibliothek».
Kommissionsmitglieder meist nur äusserst
flüchtig unter die Buchdeckel schauten.
Aber man hoffte eben, in der Literatur, wel
che der Schweizerische Bibliotheksdienst
zur Anschaffung empfahl, schon die richti
gen Bücher herauszupicken. Und die Ent
wicklung der Leserzahlen gab dieser An
nahme Recht.
Bei der Revision des Reglements für die
Gemeindebibliothek verzichtete man auf
den eingangs erwähnten pädagogischen
Seitenhieb auf die schlechten Lesegewohn
heiten einiger Bürger. Stattdessen begnügte
man sich mit dem Ziel, einen «guten Lese
stoff zu vermitteln».
Schon bald stellte sich wieder die alte Frage
nach einem definitiven Domizil all des ge
sammelten Wissens und der schönen Lite
ratur. Von Jubiläumsfeierlichkeiten anläss
lich des 15. Jahrestages seit der Eröffnung
sah man ab; man hatte sich mit Umzugs
plänen zu befassen. Schliesslich war der
Standort an der Balzner Peripherie (dafür
im Zentrum von Mäls) von einer Mehrheit
als unpassend erklärt worden. Es mussten
Alternativen gesucht werden, und dabei
wurden sowohl das alte Pfarrhaus wie auch
das Altersheim in Betracht gezogen. Unter
dem Kommissionsvorsitz von Alma Willi
klärte sich die Raumfrage; Die Bibliothek
kommt in das neue Schulhaus Iramali.
Die rückläufige Frequentierung durch die
Balzner Bevölkerung machte die zuneh-