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die Winzergenossenschaft Balzers vom Pro
jekt, da sie aus verständlichen Gründen nicht
bereit war, die Haftung für diese grosse finan
zielle Investition (trotz Subventionen von
Land und Gemeinde) zu übernehmen. Mei
nungsverschiedenheiten - unter anderem in
Bezug auf Trägerschaft, Bewirtschaftungsart
und Zusammenlegung der Parzellen - und ar
chäologische Ausgrabungen verzögerten die
Ausführung des Projektes um einige Jahre.
Das Land, die Gemeinde Balzers und einige
Winzer waren als Grundeigentümer am
Burghügel weiterhin an einer Realisierung
des Projektes interessiert, weshalb 1986 er
neut Verhandlungen aufgenommen wur
den. Gemeinsam mit Ernst Ospelt, Amt für
Landwirtschaft, als Berater wurde ein Weg
für eine Trägerschaft gefunden: eine neu zu
gründende Genossenschaft. Ernst Ospelt
nahm sich auch der Ausarbeitung zeitge-
mässer Statuten an.
Vorstands-Chargen der Winzergenossenschaft
Präsidenten
Josef Johler, Haus Nr. 69, Balzers
Josef Kind, Mälsner Dorf 12, Balzers
Baptist Frick, Alte Churerstrasse 24, Balzers
Anton Brunhart, Obergass 42, Balzers
Marco Frick, Fukserweg 26, Schaan
1952- 1953
1953- 1986
1987-1995
1996-2002
2003-2004
Protokollführer
Josef Kind, Mälsner Dorf 12, Balzers
Pater W. Possa, Haus Gutenberg, Balzers
Hubert Kaufmann, Am Exerzierplatz 16, Vaduz
Marco Frick, Fukserweg 26, Schaan
Ewald Frick, Egertastrasse 18, Vaduz
1952- 1953
1953- 1996
1997-1999
2000-2001
2002-2004
So kam es nach den inzwischen abgeschlos
senen archäologischen Ausgrabungen am
11. Oktober 1989 zur Gründung der Reb
baugenossenschaft Balzers-Mäls. Erster Prä
sident war Josef Kaufmann, Lowal 24. Sei
nen zahlreichen Vorbereitungsgesprächen,
seinem unermüdlichen Einsatz bei der Klä
rung von Missverständnissen oder Prob
lemen und seinen persönlichen Bemühun
gen um Subventionszusicherungen ist es
zu verdanken, dass das Rebbauprojekt am
Burghügel Gutenberg und am Runda Böchel
realisiert werden konnte. In den Jahren 1992
bis 1995 wurden die Trockenmauern instand
gesetzt und die Rebterrassen erstellt. Die Er
richtung der Drahtanlage sowie die Neu
bepflanzung des Burghügels und des Runda
Böchel erfolgten in Etappen, und zwar 1992,
1995 und 1996.
Für die Bewirtschaftung der Blauburgunder-
Reben unterhalb des Burgweges führte die
Rebbaugenossenschaft die Richtlinien der
Integrierten Produktion mit entsprechender
IP-Kontrolle ein. Oberhalb des Burgweges
wurden gemäss Vorstandsbeschluss der Reb
baugenossenschaft interspezifische Rebsor
ten angepflanzt, die nach den Vorschriften
des Bio-Weinbaus betreut werden. Diese Be
wirtschaftungsmethoden berechtigen, den
Wein als «Wein aus umweltschonendem An
bau» beziehungsweise als «Wein aus biologi
scher Produktion» zu bezeichnen. Die Hof
kellerei in Vaduz übernahm nun auch die
Kelterung des Traubengutes aus der Neu
bepflanzung am Burghügel und am Runda
Böchel sowie die Vermarktung der Balzner
Weine: Blauburgunder, Saphira und Regent.
Zusammenschluss
Kassiere
Johann Foser, Haus Nr. 30, Balzers 1952-1953
Eugen Gstöhl, Lowal 40, Balzers 1954-1964
David Vogt, Alte Churerstrasse 18, Balzers 1965-1978
Franz Kindle, Elgagass 2, Balzers 1979-2004
Ehrenpräsidenten
Josef Kind, Mälsner Dorf 12, Balzers 1986
Josef Kaufmann, Lowal 24, Balzers 1998
Falls bei der Adresse nur die Hausnummer angeführt ist, han
delt es sich um die «alte», bis 1994 gültige Nummerierung.
1998 kam es zu ersten Gesprächen über eine
Zusammenarbeit der Winzergenossenschaft
Balzers und der Rebbaugenossenschaft Bal
zers-Mäls. Vorerst wurden gesellige Anlässe,
wie zum Beispiel das Torkelfest und das
Weinfest in Vaduz, gemeinsam organisiert.
Beide Genossenschaften befürworteten und
unterstützten den Kauf und die Renovation
des Torkels durch die Gemeinde. Ein weiterer
Schritt war das Keltern der Balzner und
Mälsner Blauburgunder-Trauben im gleichen
Tank - erstmals der Jahrgang 2000. Als Kon
sequenz mussten sich die Mitglieder der Win-