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Pfarrhaus mit Areal, ummauerter Gar
ten, Kirchturm
ten, Internet, Handbibliothek, Hell
raumprojektor, Arbeitsplatz für freie
Mitarbeiter, Praktikanten, wissen
schaftliche Forschung etc.). Dabei sei
es wichtig, sich zu beschränken und
die Infrastruktur langsam und nach
Bedarf auszubauen.
Nutzung des Pfarrhofs
Neben der musealen Nutzung des
Pfarrhofs setzte sich eine gewichtige
Minderheit der Befragten (40%) für
eine zusätzliche Nutzung ein. Ge
nannt wurden dabei künstlerische Ak
tionen (8), Vorträge (7), Lesungen und
Erzählstunden (7), Seminare (4), Sit
zungen (2), Workshops (1), Café (1),
Beiz (1), Gesprächsrunden (1), Klein
kunst (1), Brauchtumsabende (1),
Werken wie Weben, Spinnen, Wolle
verarbeiten (1), Konzerte (2), Video
schau der Gemeinde (1).
Ebenso sollte für eine grosse Mehrheit
der Befragten (84%) der Pfarrstall
nach Möglichkeit nicht nur für die Un
terbringung der «Sammlung historisch
interessanter Gegenstände» genutzt
werden, sondern multifunktional für
Dauerausstellung, Wechselausstellun
gen, für Kleinkunst, Kleintheater und
musikalische Anlässe.
Knapp 97 % der Befragten wünschten
die Nutzung des gesamten Platzes
rund um das Pfarrhaus und den
Pfarrstall (z. B. den Garten als Schau
garten für einheimische alle Gewerbe
oder für Gewürzpflanzen). Das grosse
Areal könnte für Out-door-Ausstellun-
gen, Feste, Begegnungen, Aktionen,
altes Handwerk und die Aufstellung
origineller Grabsteine oder Plastiken
genutzt werden. Selbst für die Nut
zung des alten Kirchturms sprach
sich eine Minderheit von 36% der Be
fragten aus. Angeregt wurde, auf dem
Kirchturmareal die in einem kultur
politischen Sündenfall im Jahr 1997
entfernten Grabsteine des alten, seit
1966 nicht mehr benutzten und 1997
leider aufgelassenen Friedhofs wieder
aufzustellen.
Ausstellung und Themen
Wie die Umfrage zeigt, erwarten die
Befragten, dass im Museum eine so
wohl auf die Sammlung ausgerichtete
Ausstellung als auch Themenausstel
lungen zu bestimmten, allenfalls spe
zifisch mit Balzers und der Balzner
«Eigenart» zusammenhängenden As
pekten gezeigt werden. Diese The
menausstellungen fanden grossen Zu
spruch. Es wurde auch vorgeschlagen,
solche zusammen mit Primär- und
Reallehrern zu erarbeiten und zu ge
stalten.
Zahlreiche Balzers-spezifische Themen
für Dauer- und Wechselausstellungen
wurden genannt: Verkehr, Allmeinden,
Alpen, Dorf, Burg, Generationen, Post,
Gasthäuser, Grenzen, Siedlung , Namen
und Familien, Alltag, Kirche, alte Kul
turpflanzen, Handwerk, Föhn, Schmug
gel, Dorfbrände, archäologische Funde,
Vereinsjubiläen, Themen aus den «Neu
jahrsblättern», Studenten auf Guten
berg, Wandel, Überschwemmungen.
Wichtig sei, dass «es wechselt, dass
auch Balzner mehrmals hingehen».
Die Sammlung sollte nach überwie
gender Mehrheit exemplarisch oder
gruppiert in «Schaudepots» mit aus
gewählten Objekten, die mündlich er
klärt werden, gezeigt werden .
Aufgaben des Museums
Das Museum soll gemäss 74 % der Be
fragten als Informationszentrale für
kulturelle Aktivitäten und Freizeitge
staltung in Balzers dienen, Plattform
für kulturelle Tätigkeiten sein und In
formationen vernetzen - dies im Sin
ne eines Angebots, das sich je nach
Bedarf entwickelt.
Als weitere Funktionen des Museums
innerhalb des dörflichen Gefüges
wurden genannt: Ort für Gespräche;
Projekt wochen für Primarschüler;
Begegnungsort für Selbsthilfegrup
pen, Mütter und Kinder; Touristik
büro; Verkehrsverein; Information;
Dienstleistungszentrum für Balzner
Kulturleben; Vernetzung kultureller
Aktivitäten im Dorf. Auch sollte das
Museum (im Sinne eines Angebots)
bestimmte Aufgaben im Dienste von
Dorfvereinen übernehmen (Betreu
ung von Publikationen, Festschriften,
Archiven). Knapp 95% der Befragten
hielten es für positiv, wenn das Muse
um gewisse Informationsaufgaben
für die Gemeinde übernehmen und
als Infocenter (Information, Doku
mentation, Betreuung des Archivs,
Fremdenverkehr) aktiv sein könnte.