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Altes Schulhaus (beherbergt gegenwär
tig die Sammlung der Gemeinde), altes
Gemeindehaus, Turmhaus St. Peter,
Gemeindeställe bei St. Peter
wart und Zukunft geben; Gegengewicht
zu der hektisch-mobilen Gesellschaft;
Respekt für das, was frühere Generatio
nen geschaffen haben; Liebe zur Konti
nuität; Achtsamkeit für Werte; Verlang
samung des Fortschrittsglaubens: Ver
stehen der Vergangenheit (und damit
der Gegenwart).
Zielgruppen
Ein Museum soll sich an die Bevölke
rung generell richten. Das Museum
sollte versuchen, eine möglichst gros
se Zahl von Menschen anzusprechen,
jedenfalls alle jene, die «sich für
Balzers interessieren».
Ort(e) des Museums
Mit zwei Ausnahmen hielten alle Be
fragten das Pfarrhaus und den Pfarrstall
für die geeigneten Gebäulichkeiten. Es
sei das ganze Pfarrhaus, der ganze
Pfarrstall und das ganze Areal für die
Tätigkeiten eines Museums zu nützen.
Von den beiden Personen, die sich ge
gen eine museale Nutzung dieser Ge
bäude aussprachen, schlug die eine
den Torkel als Museum vor, während
die zweite erklärte, dass ein Museum
in ein bestehendes und belebtes Ge
bäude integriert werden müsse («als
eine Art Wechselausstellung»), also
etwa in das Gemeindehaus. Falls die
museale Nutzung des Pfarreiareals
nicht möglich sei, könnten das alte
Schul- oder Gemeindehaus, Guten
berg, die Mühle oder der schon er
wähnte Torkel für Teilausstellungen
genutzt werden.
Eine Mehrheit sprach sich dafür aus,
zusätzlich zu den vorhandenen (unter
Denkmalschutz stehenden) Ausstel
lungsmöglichkeiten eine zeitgemäs-
sen musealen Ansprüchen genügende
Ausstellungsfläche zu schaffen, wo
Wechselausstellungen, private Samm
lungen, Wanderausstellungen, Werke
lokaler Künstler und anderes gezeigt
werden könnten. Fast 90% der Be
fragten würden es begrüssen, wenn im
Zusammenhang mit dem Museum ein
eigentlicher Kulturgüterschutzraum
heutigen Standards geschaffen würde.
Die Idee, die Sammlung dezentral an
verschiedenen Orten (z. B. Pfarrstall
für landwirtschaftliche Geräte, Torkel
für Weinbauobjekte, Schulsachen in
der Schule, Wohnkultur im Pfarrhaus
usw.) auszustellen, wurde von 80%
der Befragten klar abgelehnt. Ge
wünscht wurde vielmehr, die Dauer
ausstellung im Pfarrareal einzurich
ten und Sonderausstellungen je nach
Zusammenhang und Möglichkeit de
zentral anzulegen (im Torkel z.B.
Weinbau und Landwirtschaft).
Klar gewünscht (67% der Befragen)
wurde ausserdem, im Sinne einer Ver
netzung gemeindeeigene Gebäude, wie
den Torkel, in die Konzeption für ein
Balzner «Dorfmuseum» mit einzube
ziehen und die Nutzung zu koordinie
ren (wobei sich das Ganze nach und
nach entwickeln müsse). Als weitere
Gebäulichkeiten, die für Zwecke und
Tätigkeiten des Museums genutzt und
berücksichtigt werden sollten, wur
den die Bauten bei St. Peter genannt:
Ställe, Turmhaus (mehrere Nennun
gen, auch als alternativer Standort für
das Museum), Gemeindeverwaltung,
Schule, Burg und Haus Gutenberg,
eventuell das (noch private) Restau
rant «Liechtensteinerhof», die alten
Scheunen und Nebenräume der Mühle.
Organisation
Bei der Frage des Trägers des Muse
ums stellte sich eindeutig heraus, dass
eine Beteiligung der Gemeinde - in
welcher Form auch immer (Verein,
Stiftung) - deutlich gewünscht wurde.
Zehn Personen schlugen als Träger ei
nen Verein, vierzehn eine Stiftung vor.
Fast drei Viertel der Befragten waren
bereit, sich während der Planungs
und Realisierungsphase des Muse
ums zu engagieren und sich später als
freiwillige Mitarbeiter in irgendeiner
Form zur Verfügung zu stellen. Unbe
stritten war (83%), dass möglichst
viele Leute zur aktiven Mitarbeit mo
tiviert werden sollen, dass die Leitung
des Museums aber hauptamtlich zu
besetzen ist und die musealen und
kulturellen Aufgaben professionell
wahrgenommen werden müssen.
Für allfällige weitere Nutzer des Mu
seums sollte gemäss Meinung von fast
90 % der Befragten im Pfarrhaus eine
gewisse Infrastruktur bereitgestellt
werden (z. B. Küche, Video, TV, Muse
umsshop, Getränkeautomat, Informati
onspool, Bewegungsspielplatz im Gar-