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betragen. Ansonsten sei ein Abbruch
unumgänglich und zwingend. Die
Kulturkommisson könne eine «Zer
störung eines der ältesten Ortsteile
von Balzers» nicht verantworten, zu
mal der Abbruch und der Neuaufbau
nur unwesentlich billiger seien.
Noch nicht vom Tisch war die Varian
te «Amtshaus», das ebenfalls eine
Nettofläche von etwa 600 m 2 aufwies.
Die Kommission meinte jedoch, dass
sich im Amtshaus zwar ein Orts
museum realisieren liesse, dass aber
«weniger eine Ausstellungsatmosphäre,
sondern vielmehr eine Depotstim
mung» erreicht würde. Am 17. Sep
tember 1985 wurde das Amtshaus je
doch unvermittelt für zwei Jahre an
die Balzers AG vermietet, die Platz
mangel hatte und sich dafür interes
sierte. Damit waren alle bisherigen
Pläne obsolet, zumal der Gemeinde
rat am 18. Februar 1986 entschied,
dass «vor Beschlussfassung über das
Nutzungskonzept des Amtshauses
und damit der endgültigen Planung
für das Amtshaus das Gesamtkonzept
Höhe abgewartet werden» solle. Die
Jahre gingen ins Land; das Höfle
brannte am 7. Februar 2001 ab.
Der alte Pfarrhof
Noch nicht ausdiskutiert war das
Schicksal des alten Pfarrhauses, das
man - wie ein Vorschlag lautete - in
ein «Haus der liechtensteinischen
Künstler» umwandeln könne. Neben
Lager- und Büroräumen habe es dort
Platz für Ausstellungen. Die Kommis
sion halte dem Gemeinderat bis
Herbst 1985 einen konkreten Ver
wendungsvorschlag vorzulegen, an
sonsten das Gebäude für «kulturelle
Zwecke» wahrscheinlich nicht mehr
zur Verfügung stehe. Die Absicht,
dass «dieses geschichtsträchtige Haus
unbedingt kulturellen Zwecken die
nen» sollte, wurde auch vom damali
gen Leiter der Liechtensteinischen
Staatlichen Kunstsammlung, Georg
Mahn, unterstützt.
Erste Verbesserungsarbeiten bei der
Zufahrt wurden 1986 vorgenommen -
zum Entsetzen des damaligen Leiters
der Archäologie, Jakob Bill, der pro
testierte: «Es ist für mich schier un
fassbar, dass man an dieser ge
schichtsträchtigen Stelle (= im alten
Pfarrgarten bzw. dem Friedhof vor
dem Dorfbrand) mittels kleinem Bag
ger auch nur die Humusdecke abge
schabt hat. Effektiv sind dabei schon
Mauerreste erfasst worden, bei denen
es sich meiner Meinung nach um die
alte Kirche handeln könnte oder dann
um die Umfassungsmauer.» Das gan
ze Gebiet des alten Friedhofes inkl.
Pfarrhaus müsse als archäologische
Zone behandelt und jeglicher Boden
eingriff ohne vorherige Abklärung
vermieden werden. Eine neue Kom
ponente kam ins Spiel.
Entscheidend war, dass der Gemein
derat am 9. Dezember 1986 einstim
mig beschloss, die «Sammlung histo
risch interessanter Gegenstände» aus
dem alten Schulhaus, wo sie lagerten,
Nordtrakt des Dorfkerns Höfle vor dem
Brand in der Nacht auf den 7. Februar
2001. Das Haus hätte eine vielfältige
museale Nutzung ermöglicht.
auszuräumen und «das alte Pfarrhaus
als Ortsmuseum ... zur Verfügung zu
stellen. Die grösseren Gegenstände,
sowie Wagnerei, Küferei etc. könnten
im Pfarrstall untergebracht werden.»
Die Planung eines Dorfmuseums im
alten Pfarrhof wurde von der Kultur
kommission erst am 6. April 1987
wieder aufgenommen, nachdem Fra
gen betreffend die Sammlung aufge
taucht waren. Ein Sammlungskon
zept gab es damals (wie heute) nicht.
Bei Anfragen - es gab mehrere pro
Jahr -, wer für die Aufnahme alter
Gegenstände für das Gemeindemu
seum zuständig sei, galt, dass ein da
für bestimmtes Mitglied der Kommis
sion über eine Aufnahme entschied.
Die Objekte waren zu zwei Dritteln
Leihgaben. Die Kommission empfahl,
zwei Personen für die Betreuung, Res
taurierung, Nummerierung und Lage
rung der alten Gegenstände einzustel
len, eine Empfehlung, welcher der
Gemeinderat folgte. Er beauftragte
gleichentags einen Architekten, ein
Nutzungskonzept für den Pfarrhof
auszuarbeiten, das Raumeinteilung,
bauliche Massnahmen und Kosten
voranschlag umfassen musste, wobei
gemäss den Vorstellungen der Kultur
kommission möglichst wenig bauli
che Eingriffe vorgenommen werden
sollten. Im Keller war die Einrichtung
einer Diaschau vorgesehen.
Das am 10. Juni 1987 vorgelegte Kon
zept sah vor, im Pfarrhaus rund 423 m 2
und im Pfarrstall rund 353 m 2 Aus
stellungsfläche zu schaffen. Die Um-