Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2003) (2003)

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Balzner Saisonniers 
Donat Büchel 
Wenn das Wort «Saisonarbeiter» fällt, 
denken wohl die meisten an einen 
Bauarbeiter, der im Frühjahr aus Ita 
lien oder Spanien nach Liechtenstein 
kommt und im Herbst wieder in seine 
Heimat zurückkehrt. Speziell die älte 
ren Leute verbinden mit dem Begriff 
aber vielleicht etwas ganz anderes, 
denn in der Fremde arbeiten zu müs 
sen war lange Zeit ein typisch liech 
tensteinisches Schicksal. 
So etwas kann man sich heute ange 
sichts folgender Zahlen kaum noch 
vorstellen. Laut «Landtag, Regierung 
und Gerichte 2001» waren in der liech 
tensteinischen Wirtschaft per 31. De 
zember 2001 ca. 29'000 Personen be 
schäftigt, davon 11'586 als Grenzgän 
gerinnen und Grenzgänger (Zupendler). 
In unserem Land herrscht mit einer 
Arbeitslosenquote von 1,3 Prozent prak 
tisch Vollbeschäftigung. Zudem finden 
in Liechtenstein viele Leute aus der 
Schweiz und Österreich Arbeit. 
Von einer solchen Situation konnten 
die Liechtensteinerinnen und Liech 
tensteiner früher nur träumen. Für 
die ständig wachsende Bevölkerung 
wurde es im 19. Jahrhundert immer 
schwieriger, ein Auskommen zu fin 
den. Von 1784 bis 1852 stieg sie rasant 
an, nämlich von ca. 4300 auf ca. 7400 
Personen. 1901 lebten 7531 und 1945 
12'141 Menschen in Liechtenstein. 
Längst nicht mehr alle Leute konnten 
ihren Lebensunterhalt in der Land 
wirtschaft verdienen, und die kleinen 
Landwirtschaftsbetriebe mit zwei bis 
vier Kühen, über welche die meisten 
Familien verfügten, reichten nicht 
zum Leben aus. Deshalb war der 
Grossteil der Bauern auf einen Ne- 
V.l.n.r.: Fidel Nutt, Josef Gstöhl, 
Alois Brunhart, Andreas Brunhart, 
Alois Eberle, Karl Nutt 
Zürich 1928
	        

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