Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2003) (2003)

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Lexikon der von Georg Burgmeier 
in seinem Artikel «Dr Gimmerääs und dr Gammerääs ...» 
verwendeten Mundartausdrücke 
Herbert Hiebe 
Das Lexikon hält sich an die Schreibweise von Georg Burg 
meier. Das Lexikon ist möglichst vollständig. In der Regel 
fehlen nur Wörter, die aufgrund ihres Schriftbildes eindeutig 
einem bekannten hochdeutschen Wort zuzuordnen sind. 
Aana f. 'Grossmutter; häufig auch Naana. Mhd. ane. Die 
Herkunft des Wortes ist nicht klar, möglicherweise handelt 
es sich um ein Lallwort. Die differenzierenden Bezeich 
nungen Grossmutter und Grossvater ersetzen das Wort in 
der Hochsprache ab ca. 1400. 
Badescht balznerische Form des männlichen Vornamens 
Baptist. Der Name ist griechischen Ursprungs (baptizö 
‘tauche ein; taufe', baptistes 'Täufer'); eigentlich war Bap 
tist Beiname Johannes des Täufers. Bei uns kommt Baptist 
gewöhnlich als Doppelname Johann Baptist vor. 
bbacha gebacken', Partizip Perfekt von bacha 'backen'. 
bbättlet 'gebettelt', Partizip Perfekt von bättla 'betteln'. 
Mhd. betelen. 
bbleba 'geblieben', Partizip Perfekt von bliiba ‘bleiben, ver 
weilen'. 
bischt siehe du bischt! 
bloos Imperativ von bloosa ‘blasen'. 
Bötzel m. 'kleine Geschwulst, Pustel, Beule auf der Haut'. Das 
Wort gehört zu Butz m. 'kleine, verkümmerte Frucht; Kernge 
häuse des Obstes' (mhd. butze), welches sich etwa noch in der 
Redensart etwas mit Butz und Stiel aufessen findet. 
Büntele n. Verkleinerungsform von Büntel m. ‘zusammen 
gebundene Traglast'. Büntel bezeichnet meist einen Sack 
mit irgendwelchem Inhalt. Büntele ist im Ausspruch ds 
Büntele packa oder ds Büntele malm (‘seine Sachen packen; 
verreisen') verbreitet. 
danand Wechsel bezügliches Pronomen 'eine(r) der/dem 
anderen; sich/uns/euch gegenseitig, wechselseitig'. Eigent 
lich anand, das anlautende d- ist das Resultat einer fal 
schen Worttrennung. Mhd. einander. 
dinn 'drinnen'. 
dohäär siehe zottla. 
doo ‘da; hier, an dieser Stelle'. 
Dorathee balznerische Form des weiblichen Vornamens Do 
rothea; vgl. etwa den Balzner Sippschaftsnamen s Dorates. 
Der Name griechischen Ursprungs: Zu doron 'Geschenk, 
Gabe' und theös 'Gott', etwa 'Gottesgeschenk'. Dorothea fand 
im Mittelalter als Name der heiligen Dorothea (3./4. Jh.) Ver 
breitung. Nach der Legende brachte ihr ein Knabe, bevor sie
	        

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