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Lexikon der von Georg Burgmeier
in seinem Artikel «Dr Gimmerääs und dr Gammerääs ...»
verwendeten Mundartausdrücke
Herbert Hiebe
Das Lexikon hält sich an die Schreibweise von Georg Burg
meier. Das Lexikon ist möglichst vollständig. In der Regel
fehlen nur Wörter, die aufgrund ihres Schriftbildes eindeutig
einem bekannten hochdeutschen Wort zuzuordnen sind.
Aana f. 'Grossmutter; häufig auch Naana. Mhd. ane. Die
Herkunft des Wortes ist nicht klar, möglicherweise handelt
es sich um ein Lallwort. Die differenzierenden Bezeich
nungen Grossmutter und Grossvater ersetzen das Wort in
der Hochsprache ab ca. 1400.
Badescht balznerische Form des männlichen Vornamens
Baptist. Der Name ist griechischen Ursprungs (baptizö
‘tauche ein; taufe', baptistes 'Täufer'); eigentlich war Bap
tist Beiname Johannes des Täufers. Bei uns kommt Baptist
gewöhnlich als Doppelname Johann Baptist vor.
bbacha gebacken', Partizip Perfekt von bacha 'backen'.
bbättlet 'gebettelt', Partizip Perfekt von bättla 'betteln'.
Mhd. betelen.
bbleba 'geblieben', Partizip Perfekt von bliiba ‘bleiben, ver
weilen'.
bischt siehe du bischt!
bloos Imperativ von bloosa ‘blasen'.
Bötzel m. 'kleine Geschwulst, Pustel, Beule auf der Haut'. Das
Wort gehört zu Butz m. 'kleine, verkümmerte Frucht; Kernge
häuse des Obstes' (mhd. butze), welches sich etwa noch in der
Redensart etwas mit Butz und Stiel aufessen findet.
Büntele n. Verkleinerungsform von Büntel m. ‘zusammen
gebundene Traglast'. Büntel bezeichnet meist einen Sack
mit irgendwelchem Inhalt. Büntele ist im Ausspruch ds
Büntele packa oder ds Büntele malm (‘seine Sachen packen;
verreisen') verbreitet.
danand Wechsel bezügliches Pronomen 'eine(r) der/dem
anderen; sich/uns/euch gegenseitig, wechselseitig'. Eigent
lich anand, das anlautende d- ist das Resultat einer fal
schen Worttrennung. Mhd. einander.
dinn 'drinnen'.
dohäär siehe zottla.
doo ‘da; hier, an dieser Stelle'.
Dorathee balznerische Form des weiblichen Vornamens Do
rothea; vgl. etwa den Balzner Sippschaftsnamen s Dorates.
Der Name griechischen Ursprungs: Zu doron 'Geschenk,
Gabe' und theös 'Gott', etwa 'Gottesgeschenk'. Dorothea fand
im Mittelalter als Name der heiligen Dorothea (3./4. Jh.) Ver
breitung. Nach der Legende brachte ihr ein Knabe, bevor sie