Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2002) (2002)

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Erinnerungen ans Höfle 
von Xaver Frick (geb. 1913) 
Als Kindergärtner haben wir im ehe 
maligen Schulgebäude, soweit es uns 
zugänglich war, nicht nur ein Schlupf 
loch gefunden, sondern wir haben 
dort auch, natürlich nur für uns sel 
ber, Theater gespielt. Einer der «Ak 
teure» war der mit ca. sieben Jahren 
bei einem Sturz von der offenen Heu 
bühne tödlich verunglückte Adolf 
Frick (sNäffa). Dieser wohnte im 
nördlichen Eckhaus. Vor diesem Haus, 
oder richtig unter der vorstehenden 
Scheune, traf man sich abends zum 
Schwatz. Das Gleiche geschah auch 
weiter südlich zwischen den Häusern 
11 und 12. Eine Bank lud zum Ausru 
hen und zum Gespräch ein. 
Die «Alte Schule» wurde später durch 
Andreas Vogt, einen Cousin meiner 
Mutter, erworben und umgebaut. Ein 
Teil des Gebäudes wurde dabei abge 
brochen. Die enge Durchfahrtsstrasse 
wurde so etwas verbreitert. Vom Au 
genschein her ist die Südseite gegen 
früher nicht mehr zu erkennen. Aus 
der «Alten Schule» wurde schliesslich 
der Liechtensteinerhof. 
Persönlich verstand ich unter der Be 
zeichnung «Höhe» stets nur das Vierer 
gebäude östlich der Landstrasse. Für 
die Bewohner der anderen Gebäude 
gab es zu dieser Zeit genügend kennt 
liche Bezeichnungen. Da waren zum 
Beispiel s Näffa (der ledige Name der 
Frau Frick war Näff), dann kamen die 
beiden Brüder Vogt, s Vita (David), als 
Steinmetz und Coiffeur. Gegenüber 
war die Wagnerei Vogt, dann das ei 
gentlich doch zentrale Gebäude der 
Familie Brunhart (zwischen den Num 
mern 11 und 12). Wer bei diesen Leu 
ten zu tun hatte, sprach nicht davon, 
ins Höfle zu gehen; denn die privaten 
Namensbezeichnungen schufen genü 
gend Klarheit.
	        

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