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Dem Feuer fielen neun Wohnhäuser
komplett sowie sechs landwirtschaft
liche Gebäude und Stallungen zum
Opfer. Bei drei Häusern wurde das
Dachgeschoss zerstört. Während der
folgenden Tage und Nächte wurde die
Sicherheit mit Piketttrupps der Feuer
wehr Balzers gewährleistet.
Probleme/Gefahren/Lehren
• Der starke Föhnsturm machte ein
normales Vorgehen der Einsatz
kräfte praktisch unmöglich.
• Der Funkenflug, das Flugfeuer so
wie die starke Rauchentwicklung
im Bodenbereich Hessen einen Ein
satz gegen den Wind fast nur mit
Atemschutz zu.
• Der heftige Wind beschleunigte das
Herabstürzen von Trümmern. Diese
wurden teilweise zu gefährlichen
Geschossen, deren Flugbahn nicht
vorauszusehen war.
• Die ADL konnte wegen des Föhn
sturms nicht zum Einsatz gebracht
werden.
• Die Wurfweiten der eingesetzten
Wasserwerfer wurden durch den
Föhn derart reduziert, dass die
Dachgeschosse der Objekte nicht er
reicht werden konnten.
• Durch den extremen Funkenflug
fingen Objekte, Wiesen, Bäume und
Böschungen bis zu 500 m vom
Brandplatz entfernt Feuer. Das so
fortige Abkommandieren einer
kompletten Feuerwehr für diese
Aufgaben erwies sich als unum
gänglich und richtig. Ebenfalls wur
den in diesem Bereich alle Hausbe
wohner geweckt, damit sie die Über
wachung ihrer Objekte selber über
nehmen konnten.
• Das liechtensteinische Ausbildungs
system bei den Feuerwehren hat
sich bewährt. Durch das breite An
gebot an Kursen konnte praktisch
überall auf selbständig denkende
und arbeitende Einsatzkräfte zu
rückgegriffen werden, was eine
Führung bei einem Grossereignis
wesentlich erleichtert.
• Die frühzeitige Bildung eines Ein
satzleitstabes hat sich als absolut
richtig erwiesen. Die wertvolle Mit
hilfe weiterer Einsatzleiter der Feuer
wehren, der Landespolizei, der Sa
mariter, des Amtes für Zivilschutz
und Landesversorgung sowie der
Behörden waren wichtige Stützen.
• Die Verbindung der einzelnen Ab
schnittskommandanten mit der Ein
satzleitung könnte noch verbessert
werden. Durch vermehrte Rückmel
dungen würde die Führung verein
facht.
• Durch das frühzeitige Zuordnen der
verschiedenen Funkkanäle an die
Abschnitte sowie das disziplinierte
Verhalten aller wurde das Funknetz
nie überlastet, und alle Verbindun
gen konnten stets aufrechterhalten
werden.
Dank
Unser Dank gilt in erster Linie allen
Einsatzkräften der Feuerwehren. Nur
mit ihrem Einsatz bis an die Grenzen
des Menschenmöglichen konnte ein
weitaus grösseres Unglück verhindert
werden. Auch den Mitgliedern des
Führungsstabes, den Behörden von
Gemeinde und Land, der Landes
polizei, dem Amt für Zivilschutz und
Landesversorgung, den Samaritern,
der Zivilschutzgruppe, dem Landes
bauamt sowie allen freiwilligen Helfe
rinnen und Helfern zollen wir unse
ren Respekt für den grossartigen Ein
satz und die Unterstützung.