Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2001) (2001)

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Vor 100 Jahren 
Elmar Bürzle 
Balzers. (Einges.) Am 8. April 
(Ostermontag) wird hier der 
Oberländer Cäcilienverein seine 
Jahresversammlung abhalten. Hie 
zu ist folgendes Programm aufge 
stellt: 1 Uhr Vorversammlung zur 
«Post» für die Hauptprobe. 2 Uhr 
Festzug von der Post zur Kirche 
unter Musikbegleitung. Va 2 Uhr 
Beginn der kurzen Segensan 
dacht, welche mit dem Volksliede 
«Heilig, heilig, heilig»angefangen 
und geschlossen wird. Nach 
Schluss der Andacht folgen das 
«Dritte Choralcredo», «Sanctus» 
und «Agnus» der Messe von 
Schweizer als gemeinsame Auf 
führungen. Hierauf finden die 
Einzelchöre statt und zwar: Trie- 
sen; «Ave Maria» von Arcadelt; 
Triesenberg: «Ecce Sacerdos» von 
Molitor; Schaan: «In Conceptione 
tua» von Witt; Balzers: «Angelus 
Domini» von Witt. Zum Schluss 
wird gemeinschaftlich «Du lob 
würdige Jungfrau» nach Kote 
(l.Teil) gesungen. Alsdann ist 
Rückzug zur Post, wo dann offizi 
elle Begrüssting der Festgäste, Be 
handlung der Vereinsgeschäfte 
und weitere Vorträge sich ablösen 
werden. 
Zur Beteiligung am Feste werden 
hiemit nicht nur die Hochw. 
Geistlichen, sondern alle Freunde 
des Kirchengesanges eingeladen. 
Liechtensteiner Volksblatt 
5. April 1901 
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Hobm unb BüUerä, im Juni 1901. Xic traaernben ftinlrriaftcnc*. 
Eingesandt. (Konnte wegen verspäteter Einsendung in Nr. 15 des «L.V.-Bl.» 
nicht mehr aufgenommen werden.) Das Jahresfest des Cäcilien-Vereins im 
liechtensteinischen Oberland hat am Ostermontag in Balzers stattgefun 
den. Zwar wären durch den am Vormittag noch reichlich strömenden Re 
gen beinahe alle Pläne zu «Wasser» geworden, doch im entscheidenden 
Augenblicke liess der Regen nach, die Sonne trat aus den Wolken und ver 
sprach uns ein fröhliches Fest. Mit einiger Verspätung, was in Balzers nicht 
so bös aufgefasst wird, trafen zwischen 1 und 2 Uhr die Sängerchöre von 
Triesen, Triesenberg und Schaan hier ein. Um 2 Uhr zogen die Sänger in die 
festlich geschmückte Kirche, wo die Andächtigen schon über eine Stunde 
in aller Geduld gewartet hatten. Nach einer kurzen Segensandacht wurden 
die einzelnen Gesangsstücke programmgemäss vorgetragen. Diese Feier 
verlief in der schönsten Ordnung würdig und erbauend. Sie hat gezeigt, 
dass im Fürstentum Liechtenstein Sinn und Verständnis für die edle Kunst 
des kirchlichen Gesanges vorhanden ist. 
In der darauffolgenden Unterhaltung im Gasthause zur «Post» haben die 
Sänger bewiesen, dass sie auch fröhliche weltliche Lieder zu lernen und 
vorzutragen wissen. Hier wurde die Versammlung begrüsst durch H.H. 
Professor F. v. Reding, Präsident des Cäcilienvereins Balzers, der sich um 
die Erhaltung und Förderung des hiesigen Kirchengesanges viele Verdien 
ste erworben hat. Er erinnerte u.a. an das letzte derartige Fest in Balzers 
vor 21 Jahren und ermahnte die Mitglieder, auf dem betretenen Wege mit 
Mut und Ausdauer fortzuschreiten. Unter den Festgästen befand sich auch 
H.H. Dr. F. J. Kind, früherer Pfarrer in Balzers, nunmehr Domherr an der 
Kathedrale in Chur. Er überbrachte die Grüsse des hochw. bisch. Offizials, 
Dr. Schmid von Grüneck, der verhindert war, an der Feier teilzunehmen. 
Nach Abwicklung des geschäftlichen Teils mahnten die letzten Strahlen der 
Abendsonne die fremden Gäste zum Aufbruch. So verlief das Fest in der 
schönsten Weise. Lob hatten alle verdient; Kränze wurden keine ausgeteilt, 
weil kein Preisgericht die Leistungen abgewogen hatte. Fahnen hatten sie 
nicht mitgebracht und sollen auch keine nach Hause genommen haben. 
Liechtensteiner Volksblatt, 19. April 1901
	        

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