Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1999) (1999)

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Balzner Neuerscheinungen 
Im Oktober 1998 ist mit dem Band 
«Lebensart» und einem separaten Re 
gister die Trilogie «Mier z Balzers - 
Wie es früher bei uns war» von Ema- 
nuel Vogt abgeschlossen worden. 
Nach den beiden ersten Bänden, wel 
che unter dem Titel «Lebensraum» 
und «Lebensweg» standen, widmet 
sich der Autor im letzten Teil noch 
spezifischeren Balzner Themen und 
spannt den Bogen von eigenen Le 
benserinnerungen bis zu politischen 
Fragen wie Bürger und Staat. 
Emanuel Vogt kann aus einem rei 
chen Lebenswerk in Beruf, Politik 
und Familie schöpfen. Die Gemeinde 
war immer sein Thema, sei es als hi 
storisch Interessierter, als Sammler, 
als Fotograf oder als Politiker. Des 
halb wirkt seine Haltung gegenüber 
seinem Balzers, die auch im dritten 
Band - und hier noch deutlicher - 
zum Ausdruck kommt, nicht als kri 
tiklose Verehrung und schon gar 
nicht als beschönigende Erinnerung. 
Der Gesang am schönen Sommer 
abend auf der Bank vor dem Hause 
und der plätschernde Dorfbrunnen 
waren nur ein Teil, welchem wirt 
schaftliche Not und oft auch Härte 
einer kleinen Gemeinschaft gegen 
überstanden. Der Autor geht davon 
aus, dass es sich lohnt, für Balzers 
einzustehen, und dass es in diesem 
Sinne auch eine Verpflichtung ist, ein 
Balzner oder eine Balznerin zu sein. 
Um dies deutlich zu machen, stützt 
sich Emanuel Vogt auf eine einzigar 
tige Sammlung von Dokumenten 
und Fotografien. Nicht nur die drei 
Bände seiner Dorfchronik «Mier z 
Balzers» sind ein ausserordentliches 
Geschenk an die Gemeinde und ihre 
Bürger, sondern ebenso die von Ema 
nuel Vogt in Jahrzehnten angelegte 
Sammlung über Balzers. 
Wir als Redaktionsteam der «Balzner 
Neujahrsblätter» freuen uns, wenn 
auch mit bescheideneren Zielen, uns 
dem gleichen Thema widmen zu dür 
fen wie Emanuel Vogt, und wir hof 
fen, dass er uns bei unserer Arbeit 
weiterhin mit Beiträgen und Foto 
grafien unterstützend beistehen wird. 
Ende November 1998 wurde mit 
«Balzers - <Wia ma bi üüs red>» die 
zweite von elf geplanten CDs mit dem 
Untertitel «Tonsammlung der liech 
tensteinischen Ortsmundarten» der 
Öffentlichkeit vorgestellt. Eröffnet 
wurde die Reihe mit der Mundart-CD 
über Triesen. Als Herausgeber der Ge 
samtausgabe zeichnet der Roman 
Banzer Verlag, Triesen. 
Bereits 1960 waren sechs Schallplat 
ten mit Tonaufnahmen unter dem Ti 
tel «Liechtensteiner Mundarten» er 
schienen. Versuchte man damals, die 
Mundarten möglichst identisch zu 
dokumentieren, verfolgt man mit der 
Neuveröffentlichung eine andere Ab 
sicht: Nicht so sehr das Konservieren 
steht im Mittelpunkt, sondern viel 
mehr die Präsentation einer Mo 
mentaufnahme im besten Wortsinn. 
Die Mundart, wie sie jetzt und heute 
gesprochen wird, soll hör- und erfahr 
bar gemacht werden. Die Hörer der 
Mundart-CD sollen sich bewusst wer 
den, dass auch und gerade der Dialekt 
sich wandelt und verschiedensten Ein 
flüssen unterworfen ist. 
Diesen Sprach- und Sprechvergleich 
zwischen den verschiedenen Genera 
tionen kann man anhand der vorlie 
genden CD-Ausgabe für Balzers sehr 
gut anstellen, umfasst sie doch eine 
Vielfalt an Sprechern, Sprecherinnen 
und Sprechanlässen. 
«Die vorliegende CD dokumentiert in 
Tonaufnahmen die Mundarterzäh 
lung, Mundartliteratur und auch 
sprachwissenschaftliche Aspekte der 
liechtensteinischen Ortsmundarten. 
Die Beschreibung des Ist-Zustandes 
der Ortsmundarten, die Dokumenta 
tion des Sprachwandels, der Quer 
schnitt durch die Mundart der Ge 
meinden des Fürstentums Liechten 
stein sind weitere inhaltliche Aspek 
te.» Soweit ein Auszug aus dem infor 
mativen Booklet, verfasst vom Her 
ausgeber der Tonsammlung, Roman 
Banzer. In knapper Form kommt dar 
in die Intention zum Ausdruck, die 
der neuen CD-Sammlung zugrunde 
liegt. 
Das Begleitheft enthält alle gespro 
chenen Texte der CD und einen Hin 
weis auf die Schallplattenausgabe 
von 1960. Den Schluss bilden Anga 
ben zu den Gewährsleuten, ein Auf 
satz zur Schreibung der Mundart so 
wie Literaturhinweise. 
Sprachgeschichtlich Interessierte wie 
auch «Heimweh-Balzner» finden auf 
der neuen CD «Balzers - <Wia ma bi 
üüs red>» eine Fülle von Merkmalen, 
Eigenheiten sowie Entwicklungsten 
denzen der Balzner Mundart. Eine 
Kopie der Schallplatte «Liechtenstei 
ner Mundarten - Balzers» von 1960 
rundet schliesslich die gelungene 
Dialektsammlung ab und stellt zu 
gleich eine Bereicherung der CD dar, 
ist doch die Schallplattenausgabe 
von 1960 kaum mehr erhältlich.
	        

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