Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1998) (1998)

28 
Sein Interesse am Schulwesen, wel 
ches schon durch seine Lehrtätigkeit 
in St. Gallen zum Ausdruck gekom 
men war, setzte sich in Bendern fort. 
So beklagte er sich 1835 im jährli 
chen Bericht über die Schulprüfun 
gen, «dass <wegen des Geräusches 
von Webstühlen neben und ob dem 
Schulzimmer in Ruggell es unmög 
lich) sei, Schule zu halten. Der 
Schulhausbau mache keine Fort 
schritte, da sogar die dazu bestimm 
ten Steine dem Rhein zuwandern. 
Über die Schule in Gamprin klagte 
Pfarrer Wolfinger, <dass in dem dorti 
gen Schulhause seit 1833 der Ofen 
immer so rauche, dass er gar nicht, 
oder in der Nacht nur geheizt wer 
den könne; der obere und untere 
Boden sei so locker, dass das Zimmer 
zum Schulhalten bei grosser Kälte 
unbrauchbar werde und die Gemein 
de nur grünes Holz beischaffe>.» 3 
In der Zeit zwischen 1832 und 1835 
wurde der Pfarrer, der offenbar öf 
ters auch gesundheitliche Probleme 
hatte, unter anderem durch Josef 
Thomas Wolfinger als Kooperator 
unterstützt. 
Josef Thomas Wolfinger (1806-1872) 
war der Sohn eines Cousins des Pfar 
rers, der später in Bayern, insbeson 
dere in Türkenfeld bei München, als 
Seelsorger tätig war. Bekannt ist sein 
Briefwechsel mit Rentmeister Jo 
hann Peter Rheinberger, der sich im 
Zusammenhang mit dem Studium 
seines Sohnes Josef Gabriel in Mün 
chen der Hilfe seines Vetters und 
Pfarrers Wolfinger in Türkenfeld 
bediente. 
Am 12. Dezember 1836 trat Josef 
Anton Wolfinger als Pfarrer von Ben 
dern zurück, nachdem er die Pfarrei 
fünf Jahre «segensreich verwaltet» 4 
hatte. 
Abb. oben: Pfarrhaus und Kirche von 
Muolen/SG 
Abb. Mitte: Kirche St. Peterzell/ 
Poggenburg mit Propsteigebäude 
Abb. unten: Ansicht von Bendern mit 
Pfarrkirche, um 1835, Farblitho- 
graphie von Jean Jacottet, nach einer 
Zeichnung von Nicolas Marie-Joseph 
Chapuy. 
Liecht. Landesmuseum, Vaduz
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.