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Die Tiefbohrung im Stadel
Theo Kindle
Lediglich drei Gemeinden im Rhein
tal von Reichenau bis zum Bodensee
wissen, wie der Untergrund der Tal
ebene, auf der sie leben, zusammenge
setzt ist.
Entlang des Alpenrheins wurden bis
her drei Tiefbohrungen durchgeführt,
die zeigen, wie der Taltrog aufgefüllt
ist bzw. wo diese Auffüllung in Fels
übergeht. Die erste Tiefbohrung er
folgte 1963 in Dornbirn, die zweite
1980 zwischen Diepoldsau und Ho
henems, die dritte und bisher letzte
Tiefbohrung war jene in Balzers. So
mit stellt die Tiefbohrung in Balzers
einen sehr wichtigen Beitrag zur geo
logischen Erforschung nicht nur un
seres Landes, sondern des ganzen
Alpenrheintals dar.
Die Bohrarbeiten wurden im April
1981 durchgeführt. Sie bezweckten
einerseits die Abklärung über das Vor
handensein von Thermalwasser und
andererseits die Erforschung des Tal
untergrundes hinsichtlich seiner Zu
sammensetzung. Der erste Teil der
Bohrung erfolgte im Auftrag der Ge
meinde Balzers. Die geologischen Ab
klärungen wurden vom Land über
nommen.
Die Bohrstelle lag auf der Parzelle
Nr. 117 im Stadel. Die Bohrung, die
insgesamt eine Tiefe von 600 m er
reichte, wurde als sogenannte «Spül
bohrung» mit einem Durchmesser
von 121 mm ausgeführt. Dabei wurde
das Bohrgut, d.h. das bei der Bohrung
durchfahrene Bodenmaterial, im In
neren des Bohrrohres mittels Wasser
an die Oberfläche hochgespült. Am
Bohrgerät wurden laufend Material
proben entnommen, ausgefiltert und
für die Untersuchungen in entspre
chenden Holzkisten aufbewahrt.
Bohrturm im Stadel