Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1997) (1997)

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Meis erhalten. Da wäre alles Leugnen 
sinnlos gewesen. So erklärte Rööse, 
dass sie den Auftrag durch Dritt 
personen erhalten habe und den Be 
sitzer der Waren gar nicht kenne. In 
Anbetracht dessen, dass sie lediglich 
in fremdem Auftrag geschmuggelt 
oder zumindest zu schmuggeln ver 
sucht habe, wurde sie mit «nur» 1000 
Franken bestraft. Das Geld sollte sie 
so rasch als möglich abliefern. 
Rööse hatte in Rorschach eine Schwe 
ster und erhielt die Erlaubnis, dorthin 
zu fahren, um sich von dieser das Geld 
zu borgen. Schon in Buchs stieg 
Rööse jedoch aus dem Zug, um ihre 
Schwester telefonisch über ihre An 
kunft zu informieren. Gleichzeitig be 
stellte sie eine grössere Menge Gum 
miband, denn Rööse hatte einen wag 
halsigen Plan. 
In Rorschach lag das Gummiband 
schon bereit. Dieses wickelte sich 
Rööse so stark um den Körper, dass 
ihr das Atmen schwerfiel. Da sie sich 
zudem entschlossen hatte, nicht die 
ganze Busse zu entrichten, borgte sie 
sich lediglich 300 Franken, wovon sie 
erst noch 25 Franken in die eigene 
Tasche steckte. Mit den restlichen 275 
Franken reiste sie nach Trübbach zu 
rück. Dort erklärte sie, dass sie leider 
nicht mehr Geld habe auftreiben kön 
nen und es ihr vermutlich unmöglich 
sein werde, den fehlenden Betrag zu 
beschaffen. Die Beamten versprachen 
Grenzbesetzung im Ersten Weltkrieg. 
Blick von der Schweizer Seite aus. 
Ganz links: Anton Ospelt, Baumei 
ster, Vaduz 
Ganz rechts: Anton Mähr, Metzger, 
Vaduz
	        

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