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Haus Nr. 23 im Gässle
Fotoreportage
Adelbert Poser
Das Haus Nr. 23 im Gässle wurde als
Wohnhaus für eine Familie errichtet,
vermutlich um die Mitte des 19. Jahr
hunderts. Der von J. F. Wolfinger
verfasste Situationsplan der Balzner
Brandstätte vom 22. Oktober 1795
lässt das Bestehen eines Vorgänger
baus an dieser Stelle erkennen. Öst
lich davon befindet sich eine grosse,
freistehende Stallscheune, die in der
ersten Hälfte dieses Jahrhunderts
mehrmals erweitert wurde. Unmittel
bar an die Westseite des zur Strassen-
seite hin giebelständigen Wohnhau
ses grenzt das Nachbarwohnhaus
Nr. 24 mit angebauter Stallscheune.
Raumstruktur und Ausstattung sind,
der Typologie damaliger Wohnhäuser
entsprechend, durchwegs schlicht. Der
in vier Rechtecke aufgeteilte Grund
riss verfügt im Erdgeschoss über
einen Eingangsbereich mit Treppe,
eine Stube und Nebenstube sowie eine
Küche mit kleinem Nebenzimmer. Im
Obergeschoss befinden sich die
Schlafkammern. Innenausbau sowie
Teile der Einbauten sind bis heute
unverändert erhalten geblieben. Die
Schlichtheit des Baukörpers und die
zurückhaltende Gestaltung der Fassa
de widerspiegeln die einfache Lebens
führung der damaligen Bewohner.
Die auf den Seiten 24 bis 30 gezeigten
Abbildungen des Hauses Nr. 23 im
Gässle sind Teil einer Fotoreportage,
die Adelbert Foser, Balzers, 1987 er
stellt hat. Auf eindrückliche und um
fassende Weise hat er die Umgebung
des Gebäudes sowie die Räume vom
Keller bis zum Dachboden dokumen
tiert. Die Aufnahmen ermöglichen ei
nen Einblick in die Lebensumstände,
die bei s Gässle-Martes noch bis zum
Jahre 1987 anzutreffen waren. Die Aus
strahlung und Stimmung, welche die
einfachen Möbel und Gegenstände ver
mitteln, sind in jedem Bild zu spüren.
Im Zusammenhang mit diesem Bei
trag danken wir Berthe Brunhart-
Frick, der heutigen Besitzerin des
Hauses, die uns die Fotos für eine
Publikation in den «Balzner Neu
jahrsblättern 1997» zur Verfügung
gestellt hat. Ein weiterer Dank geht an
Michael Pattyn, Hochbauamt, für die
einleitenden Worte zur Architektur
des Hauses.