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men auf die Bäume, Stauden und
Hecken der nahegelegenen Wälder
verhindert werden. Ausserdem wur
den die ausserhalb des Dorfes gele
gene Mühle und Säge gerettet. - Wei
ter wird erzählt, dass zur gleichen
Zeit jenseits des Rheins ein ganzes
Dorf in Flammen geraten sei und
dass es durch den Brand in Balzers
angezündet worden sei.
Ein Glück war, dass es in jener
Nacht heftig zu regnen begann, was
die nötigen Sicherheitsmassnahmen
und die Löscharbeiten erheblich
unterstützte.
Aus jeder Gemeinde sollten 30
Mann nach Balzers zur Mithilfe bei
der Brandbekämpfung geschickt
werden.
Drei Personen gingen in den Flam
men zugrunde: Es sind namentlich
Anton Niggs Witwe, eine 60jährige
Frau, sowie ihr jüngster 18jähriger
Sohn und ein vier Jahre alter Bub.
Die Mehrzahl des Viehs war glückli
cherweise noch auf der Weide, wäre
es in den Ställen gewesen, hätten die
Bauern ihr ganzes Kapital verloren.
Die Leute hatten noch die schlechte
Kleidung, welche sie auf dem Kör
per trugen. Alle Früchte und das
ganze Futter für das Vieh für das
ganze Jahr hatten sie schon in ihren
Häusern und Scheuern unterge
bracht, wo sie Opfer der Flammen
geworden sind. 40 Familien wurden
durch den Brand obdach- und mit
tellos.
Die damalige Bauweise war im
Brandfall das Todesurteil für etliche
Häuser. Die Bauten standen eng
beieinander, oft waren sie sogar
zusammenhängend gebaut worden.
Obwohl die Mauern aus Stein wa
ren, stellte dennoch Holz das wich
tigste Baumaterial für Schindeln
und Böden dar. Der Föhn bedeutet
in Balzers eine ständige Gefahr.
Landvogt Franz Xaver Menzinger
schlug folgende Hilfsmassnahme
für die Gemeinde vor: Für die
Brandgeschädigten sollte eine
Sammlung durchgeführt werden,
welche bis zum 16. Oktober 1796
die Summe von 1838 Gulden ein
brachte. Dieses Geld stellte jedoch