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rinabrunnen -, sondern über eine
künstliche Wasserzufuhr eine gewoll
te Wasserfläche entstehen. Nicht die
Beherrschung der Natur, sondern ein
Abbild der Natur soll gezeigt werden.
Das auslaufende Gewässer wird nach
dem Vorschlag in die Kanalisation
übergeführt. Günther Vogt benutzt
den Begriff des Spiegels. Spiegel wer
den u.a. in der Balzers AG hergestellt,
etwa für die Raumfahrt. Er möchte
den Spiegel auch im Park sichtbar
machen durch geschickte Anordnung
von Spiegelpaaren und einer Spiegel
insel. Der wohl reizvollste Spiegel
dürfte von der Rietstraße aus sichtbar
werden, wenn sich der Burghügel Gu
tenberg an einem klaren Sonnentag
im Gewässer abbildet: Ein gesuchtes
Motiv für Fotografen und Menschen,
die von der Schönheit der Natur ko
sten möchten. Das Bild einer gespie
gelten Landschaft - mit der dominie
renden Burg Gutenberg, umgeben
vom Haus Gutenberg und von der Kir
che - könnte zum Postkartenmotiv
und zum weitherum bekannten Wahr
zeichen der südlichsten Gemeinde
Liechtensteins werden.
Die bisherigen Wege sollen beibehal
ten werden. Ein Steg soll die Riet
straße mit dem Park verbinden. Die
renovierten Trockenmauern am Burg
hügel betonen den stufigen Aufbau
des Landschaftsgartens.
Nutzungsideen
Wie soll der Landschaftsgarten Jun
kerriet genutzt werden? Günther Vogt
möchte in erster Linie eine gärtne
risch gepflegte Grünanlage erstellen.
Er schlägt eine Allmeind vor, benütz
bar als Freizeitanlage einer über die
Gemeinde hinausreichenden Öffent
lichkeit. Dazu erwähnt der Autor ei
nen Gesundheitsparcours, eine Fest
wiese, Sitzgruppen, Picknickplätze,
Spielflächen, besonders mehrere klei
ne Kleinkinder-Spielplätze statt einer
großen Spielwiese. Auf diesen Spiel
plätzen sollen Sandgruben, Wasser
flächen, Sitzbänke, Spielnischen,
Kletten- und Bewegungsgeräte, ein
Trockenplatz für Mannschaftsspiele,
Bau- und Werkplätze, Schlittelhügel,
Bastei- und Spielräume gebaut wer
den. Der vorhandene Kleinkinder-
Spielplatz, der eher landschaftsfremd
wirkt, soll umgebaut werden. Dar
über hinaus bieten der umgebende
Wald, die Wiesen und der Burghügel
vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.
Die natürlichen und naturnahen
Standorte des Junkerrietes und seiner
Umgebung sollen für Unterrichts
zwecke zur Verfügung stehen. Aus
diesem Grund soll die Uferzone des
Sees mit mehreren parallelen Wegen
erschlossen werden. 1995 ist zum
Europäischen Naturschutzjahr er
klärt worden. Die Regierung hat mit
den naturverwandten Organisatio
nen des Landes eine Tätigkeitsliste
ausgearbeitet. Durch diese Tätig
keitsliste zieht sich eine Grundidee:
Jede Gemeinde des Landes soll in ih
rem Gemeindegebiet etwas Prakti
sches für den Natur- und Umwelt
schutz tun. Für Balzers ergibt sich die
Gelegenheit, im Europäischen Natur
schutzjahr 1995 das Junkerriet zum
Schutzgebiet aufzuwerten. Welcher
Art diese Aufwertung wäre, ergibt
sich aus dem neuen Naturschutz
gesetz, das gemäß der Tätigkeitsliste
ebenfalls im Europäischen Natur
schutzjahr 1995 in Kraft treten soll.
Die Botanisch-Zoologische Gesell
schaft Liechtenstein-Sargans-Werden-
berg wird sich im Naturschutzjahr als
Teil des erwähnten Aktivitätsplanes
mit dem Junkerriet befassen. Wir
werden zusammen mit der Gemeinde
Mittel und Wege suchen, das Projekt
weiterzuführen. Der derzeitige Zu
stand des Junkerrietes ist kein Vor-
zeigestück für die Gemeinde. Daß et
was geschehen muß, darin sind sich
wohl die meisten einig.
Packen wir’s an!