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Zur Einführung
Die Herausgabe der «Balzner Neu
jahrsblätter» ist etwas Neues, obwohl
sie sich, wie es auf den ersten Blick den
Anschein haben mag, vor allem mit
Vergangenem, Bestehendem, Gewach
senem befassen. Wer etwas Neues prä
sentiert, hat vorerst zu erläutern, was
dies sein soll und weshalb nach Auffas
sung der Initianten ein Bedarf für eine
solche Publikation besteht:
«Neujahrsblätter» sind alljährlich
zum Neujahr in zahlreichen schweize
rischen Städten und Gemeinden er
scheinende, volkskundliche und kul
turelle Schriften. Es ist ihre Eigenheit,
dass sie sich mit den lokalen Gegeben
heiten begnügen, sie erforschen und
pflegen. An dieser Tradition, die vieler
orts in diesen Jahren neu belebt wird,
orientieren sich auch die «Balzner
Neujahrsblätter».
Die Gemeinde Balzers hat in den ver
gangenen Jahrzehnten in vorbildli
cher Weise das Gemeindegeschehen
dokumentiert, in Einzelpublikationen,
zur Eröffnung neuer Gebäude und zu
wichtigen Anlässen. Darüber hinaus
hat insbesondere der um die Lokal
geschichte verdiente Franz Büchel die
Geschichte der Gemeinde und der
Pfarrei Balzers eindrücklich beschrie
ben. Und schliesslich gibt es auf Lan
desebene insbesondere mit dem Jahr
buch des Historischen Vereins Publi
kationen, welche weite Bereiche unse
rer geschichtlichen Entwicklung auf
wissenschaftlicher Basis abdecken.
All diese Bemühungen um die Rettung
des kulturellen Erbes, um die Pflege
unserer sprachlichen Eigenheiten, um
die Darstellung der gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Entwicklung will
diese neue Publikation ergänzen, in
dem sie jedes Jahr in bescheidener
Weise zusammenträgt, was sich in
Balzers tut und woran zu denken und
worüber nachzudenken sich im Zu
sammenhang mit unserer Gemeinde
lohnt. Die Initianten, die sich im Re
daktionsteam zusammengefunden
haben, glauben, dass vieles an Bemer
kenswertem und Beschreibenswer
tem mit den Publikationen, welche zu
grossen Ereignissen erscheinen,
nicht entsprechend gewürdigt wer
den kann und unter den Tisch fällt.
Die «Neujahrsblätter» sollen deshalb
vielfältig sein. Sie sollen Autoren und
Autorinnen aus allen Lebensberei
chen die Möglichkeit bieten, über
Balzers zu schreiben. Wir glauben,
dass im Lauf der Jahre ein interessan
tes Kompendium entsteht, das ver
hindert, dass vieles verloren geht, in
dem aber auch vieles neu gedacht
wird.
Die «Balzner Neujahrsblätter» er
scheinen zum Neujahr. Dies ist gleich
sam auch Programm: Vergangenes,
vor allem im abgelaufenen Jahr Ge
schehenes, soll registriert und notiert
werden. Der Blick geht aber auch ins
neue Jahr, in die Zukunft. Neue Ideen
sollen zur Diskussion gestellt werden.
Dies gilt für alle Bereiche des Lebens.
Deshalb sind für die «Balzner Neu
jahrsblätter» alle Bereiche gleicher-
massen wichtig und interessant, im
mer natürlich im Zusammenhang mit
Balzers.
Die Initianten sind überzeugt, dass
gerade die Gemeinde Balzers mit ih
rer unbestritten grossen kulturellen
und musischen Tradition, mit ihrem
funktionierenden Dorfleben eine Fül
le von Stoff für eine solche Publika
tion bereithält. Wir sind über das po
sitive Echo, das wir bei den Vorberei
tungen erhalten haben, sehr erfreut,
und insbesondere über die spontane
Bereitschaft kompetenter Autorinnen
und Autoren, zu einzelnen Themen
Stellung zu beziehen bzw. solche The
men zu behandeln.
Die erste Ausgabe der «Balzner Neu
jahrsblätter» ist getragen von der auf
vielen Kontakten beruhenden Über
zeugung, dass diese Schrift einem Be
dürfnis entspricht. Und sie ist geprägt
von der Hoffnung, dass die erste Aus
gabe manche motiviert, in den kom
menden Jahren ebenfalls einen Bei
trag zu leisten, und dass sie eine inter
essierte Leserschaft findet.
Im Dezember 1994
Das Redaktionsteam